Technisches SEO einfach erklärt

Titelbild eines Artikels über technische Suchmaschinenoptimierung (technisches SEO).
Die technische SEO ist die Grundlage dafür, dass deine Inhalte über Google performen und du online von deiner Zielgruppe gefunden wirst.

Dass es „nur“ guten Content braucht, um bei Google nach oben zu kommen, ist ein fataler Irrtum. Fatal, weil viele Unternehmen deshalb glauben, Content Marketing „funktioniere für sie nicht“. Dabei haben sie einfach nur vergessen, die technischen Grundlagen für eine optimale Performance zu schaffen. Wir schauen uns an, wie technisches SEO funktioniert, und warum es so wichtig ist. Anschließend gebe ich dir eine Technical-SEO-Checkliste an die Hand, mit der du deine Webseite fit machen kannst. (Zuletzt aktualisiert im August 2023)

Inhaltsverzeichnis

Technisches SEO – was ist das?

Technisches SEO, technical SEO oder technische Suchmaschinenoptimierung ist jener Bereich der OnPage-Optimierung, bei dem es NICHT um Content geht. Technical SEO schafft sozusagen die technische Infrastruktur für alle weiteren OnPage-Maßnahmen, indem sie die Voraussetzungen dafür schafft, dass Suchmaschinen wie Google, Bing und Duckduckgo den Content problemlos lesen und entsprechend schnell indexieren können.

Die technische SEO ist für deine Website das, was der Estrich für den Hausbau ist.

Sie sorgt für ein stabiles Fundament und schafft die Basis für den weiteren Fußboden- bzw. Websiteaufbau. Ohne den Estrich bekommt dein Haus früher oder später Probleme mit der Statik – und deine Webseite mit dem Google-Ranking.

Augen auf bei der Agentur-Wahl!

WICHTIG! Du kannst noch so gute SEO-Texte kaufen – solange deine Webseite technisch nicht für Suchmaschinen optimiert ist, KANN dein SEO-Content keine optimale Performance liefern! Professionelle SEO-Texter:innen bzw. eine seriöse SEO-Agentur wird dich darauf hinweisen, wenn eine technische Optimierung notwendig ist.

Warum ist technisches SEO wichtig?

Dank Homepage-Baukästen, Content Management Systemen und günstigem Webspace kann sich heute jeder eine attraktive Webseite basteln, ohne die geringsten Programmierkenntnisse zu besitzen. Diese neue Freiheit kommt jedoch mit Konsequenzen: Um das Webdesign für jedermann und jederfrau zugänglich zu machen, passiert alles nur auf der Oberfläche.

Wir suchen uns alle Elemente per Drag & Drop und gestalten unsere Homepage nach unseren persönlichen Vorlieben. Was unterhalb unserer Benutzeroberfläche passiert, wissen wir nicht.

Sofern beim Bau der Website also kein Webdesign- und/oder SEO-Spezialist involviert ist, entwickeln sich unter der Oberfläche häufig Strukturen und Codes, die das Crawling der Webseite erschweren und im schlimmsten Fall sogar Fehler beim Laden der Seite verursachen. Google bestraft Webseiten mit solchen Problemen seit dem Core-Web-Vitals-Update im Juni 2021 mit schlechteren Rankings.

Bild in einem Artikel darüber, dass Google Webseiten mit schlechtem technischen SEO mit schlechteren Rankings bestraft.
Ohne technische Optimierung hat deine Homepage keine Chance auf Top-Positionen im Suchmaschinen-Ranking.

Page Experience IST ein Rankingfaktor

Google hat nie bestritten, dass die technischen Komponenten einer Webseite (Ladezeit, SSL-Zertifikat, URL-Struktur usw.) Einfluss darauf haben, wie die Seite bewertet wird. Seit Juni 2021 gelten die Core Web Vitals nun aber offiziell als Rankingfaktoren und beeinflussen, wie der Google-Algorithmus Ergebnisse in den SERPs ausspielt. Google fasst die Core Web Vitals, gemeinsam mit HTTPS-Nutzung, Safe Browsing und Mobile-Friendliness, nun unter dem Ranking-Faktor Page Experience zusammen.

Ob eine Website die Core-Web-Vitals erfüllt oder nicht, soll künftig allerdings nicht nur Einfluss auf das Ranking haben. Google plant darüber hinaus, Webseiten, die die Kriterien erfüllen, in den SERPs zu kennzeichnen und hervorzuheben:

Visual indicators on the results are another way to do the same, and we are working on one that identifies pages that have met all of the page experience criteria. 

Technisches SEO – Deine To-Dos

Von ungenutzten Meta-Daten über den falschen Umgang mit Bildern und anderen Medien bis hin zu 404er-Fehlern aufgrund fehlender Weiterleitungen: Es gibt viele Gründe, warum eine Webseite trotz gutem Content einfach nicht an die Google-Spitze klettert.

Als Spezialistin für Conversion-Content und Suchmaschinenoptimierung ist es meine Aufgabe, dieser Fehlerquellen ausfindig zu machen und zu beseitigen.

Denn eine Content-Marketing-Strategie kann nur dann erfolgreich sein, wenn die technischen Voraussetzungen passen. Anderenfalls kann es passieren, dass Google eine Webseite einfach nicht findet. Folgende Maßnahmen sind im Rahmen des technischen SEOs wichtig.

(1) Core Web Vitals optimieren

Die Core Web Vitals – so nennt Google eine Reihe von Metriken, die die User Experience einer Seite messbar machen sollen. Da es sich bei diesen Werten ausschließlich um technische Performance-Daten handelt, fällt ihre Verbesserung in den Aufgabenbereich der technischen Suchmaschinenoptimierung.

Ansehen kannst du dir die Core Web Vitals deiner Webseite über die Google Search Console. Falls die Search Console noch über zu wenig Daten verfügt, weil deine Seite sich z.B. noch im Aufbau befindet, kannst du die Daten auch über Tools wie die Google PageSpeed Insights abfragen. Um eine Aussage über die Userfreundlichkeit einer Webseite treffen zu können, zieht Google die folgenden drei Messwerte heran:

Largest Contentful Paint (LCP)

Das erste Core Web Vital misst, wie lange es dauert, bis der Hauptcontent der Webseite für den Nutzer im Browser sichtbar wird. Gemessen wird in Sekunden. Ein guter Wert ist, wenn der Hauptcontent innerhalb von weniger als 2,5 Sekunden sichtbar ist. Bis zu 4 Sekunden gilt als verbesserungswürdig, ab 4 Sekunden bewertet Google als „schlecht“.

Du kannst dir die Web Vitals sowohl für die Desktop- als auch für die mobile Variante deiner Seite anzeigen lassen. Die Analyse meiner eigenen Seite www.select-seo.at sieht in den PageSpeed Insights zum Beispiel so aus:

Screenshot von den Core Web Vitals, die im Zuge der technischen Suchmaschinenoptimierung geprüft werden sollten.
Die Core Web Vitals sind ein wichtiger Teil der technischen Suchmaschinenoptimierung.

First Input Delay (FID)

Der Messwert First Input Delay (FID) zeigt an, wie schnell der Nutzer mit der Seite interagieren kann. Interagieren kann heißen: ein Bild vergrößern, eine Nachricht senden, einen Kommentar schreiben oder einfach auf einen Link klicken.

Gemessen wird die Zeitspanne zwischen der Interaktion (Nutzer klickt z.B. auf einen Link) und dem Zeitpunkt, an dem der Browser auf diese Interaktion reagiert (Unterseite öffnet sich). Ein guter Wert wäre unter 0,1 Sekunden, bis zu 0,3 Sekunden sieht Google als verbesserungswürdig an, und mehr als 0,3 Sekunden wäre ein schlechter Wert.

Cumulative Layout Shift (CLS)

Komplexe Webseiten laden Teile des Layouts und Contents im Hintergrund, um die (sichtbare) Ladezeit für den Nutzer und die Nutzerin zu reduzieren. Manchmal überlappen diese Ladevorgänge einander jedoch, wenn z.B. mehrere Optimierungs-Plugins dieses Feature nutzen. In solchen Fällen kann es passieren, dass die Inhalte auf der Seite springen und/oder sich verschieben, wenn sie für den/die Nutzer/in bereits sichtbar sein sollten. Google misst, wie oft das passiert, und wie weit die Elemente verschoben werden.

Wenn du dich darüber informieren möchtest, wie du deine Core Web Vitals gezielt verbessern kannst, lege ich dir den SISTRIX-Blogartikel Core Web Vitals: Googles Maßstab für die Page Experience ans Herz.

(2) URL-Struktur optimieren

Google und andere Suchmaschinen bevorzugen Seiten, die eine logische Struktur haben und hierarchisch aufgebaut sind. Idealerweise ist jede URL so eindeutig benannt, dass kein Zweifel über den Inhalt der Seite besteht. Darüber hinaus gilt es, „leere“ URLs und zu viele Weiterleitungen zu vermeiden. URLs, die einen 404-Fehler produzieren, sind ein Hinweis an Google, dass eine Webseite nicht ordentlich gewartet wird. Und zu viele interne Weiterleitungen (301 – dauerhaft verschoben) können wertvolle Ladezeit kosten.

URLs richtig benennen

Google liebt kurze, prägnante URLs, die das Thema einer Seite widerspiegeln. Gewinnt der Leser/die Leserin anhand der URL bereits einen Eindruck davon, worum es auf der Seite geht? Wenn nicht: Ändere es! URLs sollten

  • so kurz wie möglich und so lang wie nötig sein.
  • keine Umlaute, Sonderzeichen oder Füllwörter (und, der, die etc.) enthalten.
  • das jeweilige Fokus-Keyword enthalten, aber
  • ohne Keyword-Stuffing auskommen.

Achte außerdem darauf, in deinen URLs keine „Eltern“ zu verwenden.

Ein Beispiel: Vor ein paar Monaten habe ich einen Blogartikel zum Thema Seo Texte schreiben verfasst. Dieser Artikel gehört in die Kategorie „SEO lernen“. Dieses „Elternteil“ habe ich aber NICHT in die URL aufgenommen. Anstelle von https://www.select-seo.at/seo-lernen/seo-texte-schreiben/ sieht meine URL also so aus: https://www.select-seo.at/seo-texte-schreiben/. Dadurch, dass ich den Mittelteil ausgelassen habe, kann ich den Artikel jederzeit in eine andere Kategorie schieben, ohne die URL ändern zu müssen.

404-Fehler vermeiden bzw. 404-Seiten optimieren

Ein 404-Fehler wird von Suchmaschinen ausgespielt, wenn eine Seite nicht (mehr) existiert. Dies ist z.B. der Fall, wenn die ursprüngliche Seite gelöscht oder die URL geändert wurde. Für den Umgang mit 404-Seiten gibt es zwei Möglichkeiten.

Die erste Möglichkeit ist die Installation eines SEO-Plugins (z.B. YOAST für WordPress), das automatisch eine Weiterleitung einrichtet, wenn du die URL einer Seite veränderst. Löschst du eine Seite, kannst du für die alte URL eine manuelle Weiterleitung auf eine andere Content-Seite einrichten.

Die zweite Möglichkeit ist es, keine Weiterleitung einzurichten, sondern eine personalisierte 404-er anzulegen. Diese Möglichkeit bietet sich z.B. an, wenn du eine Seite gelöscht hast, dem Nutzer aber keinen ähnlichen Content als Alternative anbieten kannst. In diesem Fall solltest du auf der 404-Seite erklären, warum der Content nicht mehr existiert, und z.B. einen Button integrieren, der den Nutzer/die Nutzerin zur Startseite zurückbringt.

Bild einer 404-Fehler-Anzeige.
Ein 404-Fehler kann dir schnell ein schlechteres Ranking einbrocken und ist ein Fall für die technische Suchmaschinenoptimierung.

Wichtige Plugins für die URL-Optimierung

Je nach Content Management System kann es sein, dass du ein kostenpflichtiges Plugin benötigst, um die URL-Struktur deiner Seite zu optimieren. Für Webseiten, die mit WordPress aufgesetzt sind, empfehle ich das YOAST Premium Plugin. Ein SEO-Plugin wie YOAST ist ein Muss für alle, die ihre WordPress-Seite kommerziell nutzen und/oder Wert darauf legen, wirklich gelesen zu werden. 

Ohne YOAST Premium kannst du URLs nach der Veröffentlichung einer Seite nicht mehr ändern, ohne einen 404er-Fehler zu produzieren. Und du kannst auch keine Weiterleitungen für Seiten einrichten, die du offline genommen hast. Das bedeutet, dass im Netz eine „leere“ Seite zurückbleibt. Und das ist ein Signal an Google, dass deine Webseite nicht gut gepflegt wird.

Worauf es bei der SEO-Optimierung in WordPress noch ankommt, kannst du in meinem Artikel über WordPress SEO nachlesen. Wo genau du die Keywords im WordPress-Backend eintragen musst, erfährst du in diesem Artikel.

XML-Sitemap anlegen

Zur Optimierung der URL-Struktur gehört auch, Google und anderen Suchmaschinen das Auslesen der URLs und anderer Daten so einfach wie möglich zu machen. Zu diesem Zweck solltest du im Rahmen der technischen Suchmaschinenoptimierung eine XML-Sitemap für deine Webseite anlegen.

Diese listet alle verfügbaren Unterseiten einer Homepage auf und stellt darüber hinaus Informationen wie die Erstveröffentlichung und das Datum der letzten Aktualisierung zur Verfügung. Google und andere Suchmaschinen lesen diese Informationen aus und können dadurch neu veröffentlichte Unterseiten oder aktualisierten Content besser erkennen und schneller indexieren.

(3) Website-Struktur optimieren

User und Userin sollten sich auf deiner Webseite intuitiv zurechtfinden können. Die Navigation sollte möglichst einfach und die Inhalte sollten nicht in zu vielen Ebenen „verschachtelt“ sein. Für den Nutzer/die Nutzerin muss klar sein, warum welche Unterseite auf welcher Ebene liegt.

Es würde z.B. keinen Sinn machen, das Kontakt-Formular in den Ratgeber-Reiter einzubetten. Betrachte deine Webseite mit User-Augen: Kann er alle wichtigen Seiten problemlos finden? Ist die Seite gut navigierbar? Findet man auf Anhieb zur Zielseite?

Denk dir deine Webseite wie IKEA: Deine potenzielle Kundschaft will Kerzen kaufen. Willst du sie wirklich erst noch an Vorhängen, Klobürsten und Plastikpflanzen vorbeischeuchen? Möglicherweise haben sie nach dieser Odyssee nämlich gar keine Lust mehr auf deine Kerzen.

Je leichter die User*innen sich auf deiner Webseite zurechtfinden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie lange auf der Seite bleiben, viele Unterseiten besuchen und am Ende eine Conversion auslösen. Dieses Verhalten fließt als sogenannte „User-Metrik“ ebenfalls in die Bewertung deiner Webseite ein und kann das Ranking erheblich verbessern.

Eine gute Struktur erleichtert das Crawling

Aus technischer Sicht ist eine einfache Website-Architektur wichtig, weil sie den Suchmaschinen das Crawling erleichtert. Je tiefer Inhalte „vergraben“ sind, desto länger brauchen die Google-Bots und -Spiders, um alle Unterseiten zu crawlen und zu indexieren. Je komplexer eine Website strukturiert ist, desto länger dauert es außerdem, bis die Suchmaschinen Aktualisierungen und Verbesserungen an der Webseite bemerken und entsprechend würdigen.

Zur optimalen Website-Struktur gehört es übrigens auch, die richtigen Formate für deinen Content zu wählen. Ratgeber/Blogs sind zum Beispiel am besten dazu geeignet, informationelle Suchanfragen zu bedienen, während Landingpages das passende Format sind, um deine Produkte/Dienstleistungen in den Vordergrund zu rücken.

Welche Keywords welches Format erfordern, findest du im Rahmen der Keyword-Recherche heraus. Wie du vorgehen musst, um einen Unternehmensblog aufzubauen, verrate ich dir hier.

(4) Leserführung verbessern mit Breadcrumbs

Manche Seitenbetreiber nutzen ein sog. Breadcrumb-Menü, um User*innen die Navigation auf der Seite zu erleichtern. Diese Breadcrumbs platziert man oben oder unten auf der Seite. Sie ermöglichen es dem User, zur vorherigen Seite zurückzukehren, ohne dafür den „Zurück-Button“ benutzen zu müssen. Breadcrumbs verlinken in der Regel auf eine Übersichtsseite bzw. eine übergeordnete Kategorien-Seite. Bei einem meiner Kunden aus dem Software-Bereich sieht das Ganze z.B. so aus:

Screenshot eines Breadcrumbs-Menüs auf einer Kundenwebseite.
Breadcrumbs können dabei helfen, den User*innen die Navigation auf der Website zu erleichtern.

Breadcrumbs helfen nicht nur den Nutzern und Nutzerinnen, sondern sie helfen auch Google, Bing & Co. dabei, zu verstehen, wie die Webseite aufgebaut ist. Das macht sie zu einer sinnvollen Maßnahme im Rahmen der technischen SEO. Allerdings sind sie, rein ästhetisch betrachtet, nicht jedermanns Sache.

Gerade in einem ansonsten sehr modernen Layout können Breadcrumbs etwas fehl am Platze wirken. Ich erwähne die Breadcrumbs der Vollständigkeit halber, aber meiner Meinung nach sind sie nicht unbedingt notwendig. Sofern deine Website strukturell einfach und deine Navigation intuitiv ist, sollte dir die Leserführung auch ohne Hilfe von Hänsel und Gretel gut gelingen.

Viel wichtiger ist in meinen Augen die interne Verlinkung. Die Unser*innen sollten nicht nur von jeder Unterseite einfach in dein Hauptmenü zurückfinden, du solltest auch sicherstellen, dass deine wichtigsten Seiten (Cornerstone-Content) an allen relevanten Stellen verlinkt sind.

(5) Pagespeed optimieren

Die Ladegeschwindigkeit einer Website zählt zu den Core Web Vitals. Sie war allerdings auch schon vor dem jüngsten Google-Update, das die Page Experience zum Rankingfaktor erhoben hat, ein wichtiges Kriterium für den Google-Algorithmus.

Als „gut“ gilt eine Ladezeit von maximal 4 Sekunden. Dauert es länger, springen die meisten User*innen schon an dieser Stelle ab.

ACHTUNG! Da Google seit Anfang 2021 den Kurs „Mobile Only“ fährt, zählt ausschließlich die Ladezeit der mobilen Website als Rankingsignal.

Für die meisten Websitebetreiber ist dies eine kritische Neuerung, da die Ladezeiten auf mobilen Endgeräten fast immer langsamer sind als am Desktop.

Wenn du deine Webseite mithilfe der PageSpeed Insights testest, gibt das Tool dir entsprechende Verbesserungsvorschläge. Diese betreffen in der Regel die Komprimierung von Bildern und anderen Medien, die Installation von Optimizer-Plugins (z.B. WP Optimizer und Lazy Loading) und das Entfernen von nicht genutztem Code.

Für meine eigene Website sehen die Vorschläge folgendermaßen aus:

Screenshot aus den PageSpeed Insights im Rahmen der technischen Suchmaschinenoptimierung.
Beim Klick auf den Pfeil auf der rechten Seite erhältst du detaillierte Verbesserungsvorschläge, um die Ladezeit zu verbessern.

Du hast keine Zeit, um dich durch die Vielzahl von Anweisungen zu arbeiten? Dann konzentrierst du dich am besten auf ein gutes Caching-Plugin. Je mehr Inhalte aus dem Cache geladen werden können, desto mehr Ladezeit kannst du sparen. In den Core Web Vitals nennt sich dieser Messwert Time to First Byte (TTFB). Darüber hinaus spielt auch das Hosting eine wichtige Rolle. Je langsamer der Server ist, auf dem deine Seite gehostet wird, desto langsamer lädt auch deine Seite. Es ist also wichtig, den Hosting-Anbieter gut auszuwählen.

(6) Verbindung absichern mit SSL-Zertifikat

Google hat schon 2014 offiziell bestätigt, dass SSL (Secure Sockets Layer) ein Ranking-Faktor ist. Webseiten mit gültigem SSL-Zertifikat werden nicht-zertifizierten Websites mit ähnlichem Inhalt gegenüber also klar bevorzugt. SSL stellt sicher, dass Informationen niemals unverschlüsselt zwischen zwei Seiten ausgetauscht werden. Zertifizierte Webseiten erkennst du an dem Vorsatz „https“ in der URL-Leiste. Webseiten ohne Zertifikat haben den Vorsatz „http“.

Standard-Browser wie Chrome weisen die Nutzer*innen mittlerweile darauf hin, wenn sie im Begriff sind, eine nicht verschlüsselte Verbindung zu öffnen. Im diesem Artikel kannst du nachlesen, wie du ein SSL-Zertifikat für deine Webseite erhältst, und warum SSL nicht nur bei Google, sondern auch beim User Vertrauen schafft.

Webseiten ohne SSL-Zertifikat werden nicht nur von Google, sondern auch vom User kritisch beäugt.

(7) Technisches SEO für mobile Suchen

Aus „mobile first“ ist Anfang 2021 „mobile only“ geworden. Das bedeutet, dass Google seit Kurzem nur noch die mobile Ausgabe von Webseiten indexiert und rankt. Für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets eine „abgespeckte“ Version der eigentlichen Webseite auszuspielen, wie viele Unternehmen es aufgrund von „Mobile first“ gemacht haben, ist vor diesem Hintergrund keine sinnvolle Strategie mehr.

Stattdessen solltest du dafür sorgen, dass deine Webseite sowohl mobil als auch am Desktop schnell lädt und userfreundlich ist. Das bedeutet in erster Linie, dass deine Website ein responsives Design haben muss. Wie gut deine Seite für mobile Endgeräte optimiert ist, kannst du hier überprüfen. (Mehr Informationen über Mobile SEO).

(8) Meta Tags nutzen und optimieren

Meta-Tags sind die unsichtbaren Informationen, die der Suchmaschine den Inhalt eines HTML-Dokuments (einer Website) beschreiben. Die für das technische SEO wichtigsten Meta-Tags sind jene für den SEO-Title, das Fokus-Keyword (in WordPress auch Fokus-Keyphrase genannt) und die Meta Description. Diese Daten entscheiden darüber, wie Suchmaschinen Websites in den SERPs darstellen.

Wichtig ist, dass dein SEO-Titel und deine Meta-Beschreibung

  • das Fokus-Keyword oder eine Variable des Fokus-Keywords enthalten.
  • die User*innen neugierig auf den Inhalt machen.
  • nichts versprechen, was die Zielseite nicht halten kann.
  • einen gewissen Klickreiz haben, aber nicht auf Clickbaiting setzen.

Meta-Tags werden im Backend gesetzt und erfordern in der Regel den Einsatz eines SEO-Plugins. Ich verwende WordPress und das YOAST Premium Plugin. Mein SEO-Title und die Meta-Beschreibung für den Artikel, den du gerade liest, sehen folgendermaßen aus:

Screenshot der Meta Description im WordPress Backend.
Mithilfe von Meta-Tags kannst du Einfluss auf das Snippet nehmen, das für deine Webseite auf den Suchergebnisseiten erscheint

(9) Technisches SEO für Bilder

Wusstest du, dass auch Bilder Einfluss auf das Ranking deiner Webseite haben können? Aus diesem Grund gehört der korrekte Umgang mit Medien-Dateien ebenfalls zur technischen Search Engine Optimization. Mittlerweile reicht es nicht mehr, Bilddateien „nur“ zu komprimieren. Für ein gutes Google-Ranking ist es auch wichtig, deine Bilder in modernen, Web-freundlichen Formaten wie WebP, JPEG 2000 oder JPEG XR bereitzustellen.

Darüber hinaus solltest du den Bildern auf deiner Website Benennungen geben, die das Fokus-Keyword beinhalten, und sie im Backend mit Meta-Tags (genauer: dem sog. Alt-Tag) auszeichnen. Das Alt-Tag beschreibt, was auf dem Bild zu sehen ist. Wenn es passt, kannst du auch hier das Fokus-Keyword unterbringen. Achte aber darauf, kein Keyword-Stuffing zu betreiben. Das Bild unter Abschnitt (8) habe ich im Backend folgendermaßen benannt:

Screenshot einer Mediendatei im WordPress Backend im Rahmen der technischen Suchmaschinenoptimierung.
Technisches SEO für Bilder: Unter „Alternativtext“ und „Beschreibung“ steht der gleiche Inhalt.

(10) Strukturierte Daten/Schema.org nutzen

Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Webseiten ein Featured Snippet bekommen oder häufig in den „Ähnlichen Fragen“ angezeigt werden, und andere nicht?

Oder warum es manchen Webseitenbetreibern gelingt, dass ihre Inhalte in Form von Rich Snippets (z.B. inklusive Bewertungen) ausgespielt werden, und anderen dieses Glück trotz gutem Content niemals vergönnt ist?

Die Antwort ist: Das hat mit Glück rein gar nichts zu tun. Manche Seitenbetreiber wissen einfach nur, wie man Google mitteilt, welcher Content hervorgehoben werden soll. Mithilfe von Strukturierten Daten bzw. Schema.org. SEO-Profis nutzen Strukturierte Daten, um der Suchmaschine zusätzliche Informationen über den Content mitzuteilen. Diese Informationen können z.B. sein:

Hey Google, dieser Absatz sind die Kontaktdaten eines Unternehmens!
Hallo Google, dieser Absatz besteht aus einer Frage und der passenden Antwort!
Moin Google, bei diesem Absatz handelt es sich um eine Jobanzeige!
Servus Google, bei diesem Content handelt es sich um Produktbeschreibungen!

Bei den passenden Suchanfragen wird Google diese Zusatzinformationen nutzen, um den User*innen in den SERPs ein Rich Snippet/Enriched Snippet für diesen Content anzuzeigen. Dabei handelt es sich um Snippets, die sich durch spezielle Elemente wie Preisangaben, Bewertungssterne oder eingebundene Bilder von normalen Snippets unterscheiden. Studien haben gezeigt, dass hervorgehobene Suchergebnisse deutlich häufiger geklickt werden als Snippets ohne spezielle Elemente.

Was ist Schema.org?

Die Auszeichnung bestimmter Content-Elemente mit Strukturierten Daten bezeichnen wir auch als Markup bzw. Schema Markup. Schema.org ist die Community, die hinter den Markups steht. Es gibt unterschiedliche Markups für unterschiedliche Branchen bzw. für die verschiedenen Content-Typen. Ein Webshop tut z.B. gut daran, das Product-Schema auf sämtlichen Produktseiten zu verwenden.

Lokale Dienstleister können das Local-Business-Markup verwenden und dadurch ihre Chancen erhöhen, für relevante lokale Suchanfragen in Google Maps ausgespielt zu werden. Wie du Schema Markups am besten für dein technisches SEO nutzen kannst, erfährst du in diesem Artikel. Du arbeitest bereits mit Strukturierten Daten? Dann kannst du hier überprüfen, ob Google diese korrekt ausliest.

Technisches SEO – die Checkliste

Das waren jetzt sehr viele Informationen auf einmal. Wenn du technical SEO anwenden möchtest, um die Grundlage für erfolgreiches Content Marketing zu legen, solltest du es wie Beppo Straßenkehrer halten: Schau niemals auf den ganzen Weg, sondern mach immer einen Schritt nach dem anderen. Die folgende technical-SEO-Checkliste hilft dir dabei, die SEO-Schwachstellen deiner Website zu identifizieren:

  • Core Web Vitals überprüfen und ggf. optimieren
  • notwendige SEO-Plugins für dein CMS recherchieren und installieren
  • URL-Struktur optimieren
  • URLs korrekt und Google-freundlich benennen
  • Weiterleitungen einrichten, um 404-Fehler zu vermeiden
  • ggf. 404-Seiten optimieren und personalisieren (wenn Weiterleitung nicht möglich)
  • XML-Sitemap anlegen
  • Webseiten-Struktur optimieren, um das Crawling zu verbessern
  • Breadcrumbs-Menü anlegen bzw. auf eine optimale interne Linkstruktur achten
  • Pagespeed optimieren
  • SSL-Zertifikat hinzufügen, falls noch nicht vorhanden
  • Webseite für mobile Endgeräte (Tablet, Smartphone etc.) optimieren
  • Meta-Tags nutzen
  • Bilddateien für Google optimieren (Alt-Tags)
  • Strukturierte Daten/Schema Markups verwenden

Die wichtigsten Tools für dein technisches SEO

Es gibt eine Reihe von Tools, die nicht nur im Rahmen deines Online Marketings, sondern auch im Rahmen der SEO-Maßnahmen für die technische Performance deiner Website wichtig sind. Viele davon stellt Google kostenlos zur Verfügung, darunter zum Beispiel die Search Console und den Mobile Friendly Check. Zu den kostenlosen Google SEO-Tools zählt auch Google Analytics. Analytics hilft dir zwar nicht direkt bei der technischen Optimierung, aber das Analyse-Tool verrät dir die Conversion Rate und die CTR (Click Through Rate) deiner Seite(n).

Weitere Tools, die du für dein technisches SEO nutzen kannst, sind Screaming Frog und Siteliner. Bei beiden handelt es sich um sog. Crawling-Tools, die dir unter anderem dabei helfen, Duplicate Content auf deiner Website ausfindig zu machen. Das ist wichtig, weil Duplicate Content deine Rankings gefährden kann.

Last but not least: Wenn wir über Tools sprechen, dann dürfen wir die Webmaster Tools nicht vergessen: Nicht nur Google sammelt Daten über die (technische) Performance deiner Website, sondern auch andere Suchmaschinen. Seitenbetreiber, die ihr Ranking verbessern wollen, sollten sich daher auf jeden Fall zusätzlich für die Bing Webmaster Tools anmelden.

Technisches SEO & Marketing

Im Marketing, insbesondere im Content Marketing, ist immerzu die Rede von Keywords. Genauer: von den „richtigen“ Keywords. Denn nur, wenn ich weiß, wie meine Zielgruppe im Internet nach meinen Dienstleistungen und/oder Produkten sucht, kann ich die richtigen Maßnahmen setzen, um aus Website-Besuchern Kund*innen zu machen.

Zu diesem Zweck binden viele Webseitenbetreiber einen Blog bzw. einen Ratgeber-Bereich in ihre Website ein, um v.a. informationelle Suchanfragen, die den größten Teil der gegoogelten Keywords ausmachen, bedienen zu können.

Grundsätzlich ist ein Blog ein sehr gutes Instrument, um deine Reichweite zu steigern. Der Erfolg dieser Maßnahme ist aber ebenfalls an die technischen Voraussetzungen der Seite gebunden.

Ich helfe dir bei der technischen Optimierung!

Ich bin seit mehr als sechs Jahren als SEO-Texterin tätig und coache Unternehmen und Selbstständige auf dem Weg zu hervorragenden Google-Rankings und richtig guten Leads. Mein Google Glow-Up habe ich speziell für Solo-Selbstständige und KMUs entwickelt, die nicht Monat für Monat horrende Summen in ihr Online Marketing investieren, aber trotzdem zuverlässig Leads generieren wollen.

Noch mehr SEO-Tipps

Blut geleckt? Hervorragend! Denn wer bei allen Suchmaschinen an der Spitze ranken will, braucht vor allem eines: Leidenschaft. Und Zeit, um das Handwerk zu lernen. Es gibt zwar viele Tools, die dich unterstützen können, aber letzten Endes musst du für den Erfolg im Content Marketing sehr genau wissen, was du tust. Folgende Beiträge unterstützen dich auf deinem Weg an die Google-Spitze:

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Kennst du die Funktion von Meta Tags für SEO? Oder weißt du, warum es Quatsch ist, einen Artikel auf mehr als ein Fokus-Keyword zu optimieren?

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ÜBER MICH

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Ich bin Nele Nikolaisen, Werbetexterin & SEO Consultant aus Wien.
Auf meinem No-Bullshit-SEO-Blog teile ich meine Erfahrungen aus 7+ Jahren auf Seite 1 und übersetze die Buzzwords der SEO-Szene in echte Menschensprache.

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Nele Nikolaisen
Nele Nikolaisen
Nele Nikolaisen ist SEO Consultant und Expertin für suchmaschinenoptimierte Inhalte. Privat ist sie Bücherfreundin mit Thomas-Mann-Faible, Cineastin mit Horror-Spleen und begeisterte Mama von 78 Grünpflanzen und einer Zaubernuss. Auf Select SEO teilt sie ihre Erfahrungen im Kampf um die besten Positionen bei Google und gibt Insider-Tipps rund um Content Creation, Storytelling und das Schreiben von verdammt guten SEO-Texten.

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