Nein, E-A-T hat nichts mit Cupcakes zu tun. E-A-T bzw. seit Dezember 2022 E-E-A-T ist Googles Strategie gegen schlechten Content im Internet. Das heißt: Webseiten mit einem schlechten EEAT-Score werden Usern seltener und an mieseren Positionen präsentiert. Ich verrate dir, was Google E-E-A-T genau ist, welche Branchen davon besonders stark betroffen sind, und was du tun musst, um deinen EEAT-Score 2024 zu verbessern. (Letzte Aktualisierung im Oktober 2023)
Inhaltsverzeichnis
Was ist Google E-E-A-T?
EAT ist ein Akronym, das für Expertise, Authority und Trustworthiness steht. Das Konzept hat seinen Ursprung in den Search Quality Evaluator Guidelines, wo es im Dezember 2022 um einen weiteren Faktor, die Experience, ergänzt wurde. Seitdem sprechen wir von Google E-E-A-T.
Zum Core-Algorithmus von Google zählt EAT bzw. EEAT seit dem letzten großen Core Update im August 2018. Dieses Google-Update ist unter dem Namen Medic-Update in die SEO-Geschichte eingegangen, weil damals viele große Seiten, insbesondere aus dem Gesundheitsbereich, plötzlich dramatische Ranking-Verluste erlitten.
Tatsächlich hatte Google es aber nicht speziell auf den medizinischen Bereich abgesehen, sondern mit E-A-T bzw. E-E-A-T lediglich eine stärkere Prüfung der Content-Qualität eingeführt. Das Ziel dahinter: Aktiv gegen minderwertige Webseiten und Content vorzugehen, der potenziell negative Folgen für die Userinnern und User haben kann. Warum? Ganz einfach:
Weil es Googles oberstes Ziel ist, dass die User zufrieden sind!
Ist E-E-A-T ein Ranking-Faktor?
Nein, Google EAT bzw. EEAT ist KEIN Rankingfaktor! Das bedeutet aber nicht, dass es keinen Einfluss auf das Ranking deiner Webseite hat, denn den hat es. Einen ganz erheblichen sogar. Trotzdem ist Google EAT kein einzelner Rankingfaktor, sondern vielmehr ein Konzept für hochwertige, User-zentrierte Inhalte. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum EEAT vor allem im Content Marketing eine so wichtige Rolle spielt.
Was sind die E-E-A-T Faktoren?
EEAT steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness. Diese vier Kriterien prüft die Suchmaschine für jede Seite, um bewerten zu können, ob es sich um eine qualitativ hochwertige Webseite handelt oder nicht. Je höher der E-E-A-T-Score einer Seite ist, desto öfter wird sie von Google für relevante Keywords ausgespielt, und desto einfacher ist es für diese Webseite, im Ranking ganz nach oben zu kommen.
Ein niedriges E-E-A-T-Rating bewirkt das Gegenteil: Die Seite verliert zunächst Sichtbarkeit, weil sie seltener ausgespielt wird, dann verliert sie nach und nach Rankings. Ein wirklich schlechter E-E-A-T-Score ist nur schwer wieder auszugleichen.
Was heißt Experience (Erfahrung)?
Ratschläge sollten nur Menschen geben, die Erfahrung mit dem jeweiligen Thema haben. Ist eigentlich logisch, oder? Trotzdem gibt es immer wieder Leute, die überhaupt kein Problem damit haben, anderen trotz eines eklatanten Mangels an eigener Erfahrung Tipps zu geben. Das ist besonders problematisch, wenn es sich um sensible Themen handelt, die im schlimmsten Fall die finanzielle Stabilität oder sogar das Leben der Person bedrohen, die diese Ratschläge konsumiert. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von Your-money-your-life-Themen.
Aus diesem Grund überprüft Google, ob der Autor/die Autorin des Main Contents (hauptsächlicher Content) auf der Seite über die entsprechende Erfahrung verfügt.
Dies kann fachliche Erfahrung meinen (z.B. jahrelange praktische Tätigkeit als Arzt/Ärztin), kann sich aber auch auf persönliche Erfahrung beziehen: Hat dieser Reiseblogger die Orte, über die er schreibt, wirklich besucht?
Was heißt Expertise (fachliche Kompetenz)?
Google sieht das so: Wenn jemand eine Webseite über ein bestimmtes Thema macht und Usern Informationen anbietet, dann muss dieser jemand wissen, wovon er spricht. Google erwartet also, dass der Autor/die Autorin des Main Contents (hauptsächlicher Content) auf der Seite die notwendige Expertise hat, um über dieses Thema zu schreiben. Weist die Webseite diese Expertise nicht aus, ist das ein schlechtes Zeichen.
Was heißt Authority (Autorität)?
Früher sagte man: Papier ist geduldig. Was soviel heißt wie: Das Papier juckt’s nicht, wenn du Unsinn drauf schreibst. Mit dem Internet ist es so ähnlich, denn eine Webseite ist schnell gebaut. Und wenn der Webseitenbetreiber will, kann er sich auf seiner Seite zum besten Seiltänzer der Welt ausrufen. Wer soll ihm widersprechen? Genau: Google!
Behauptet jemand, eine Autorität auf einem bestimmten Gebiet zu sein, oder etwas ganz Phantastisches geschafft zu haben, prüft die Suchmaschine, ob diese Autorität auch an anderen Stellen im Internet bestätigt wird: Verweisen andere Quellen auf diese Person als Autorität? Wenn ja: Wunderbar. Wenn nicht. O-oh.
Was heißt Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit)?
Vertrauen ist bei Google eine ganz große Sache. Immerhin will die Suchmaschine das Vertrauen nicht verlieren, das ihre User in sie setzen. Ohne User sähe nämlich sogar Google ganz schön alt aus. Deshalb überprüft der Algorithmus auch jede Webseite darauf, ob man ihr vertrauen kann. Dabei spielt der Content, also die Website-Texte, eine entscheidende Rolle.
Stellt Google fest, dass der Webseitenbetreiber keine Inhalte mit Mehrwert anbietet oder sogar minderwertigen Text auf der Seite hat, wird die Domain als nicht vertrauenswürdig eingestuft. Ein weiteres No-Go sind eindeutig gekaufte Backlinks und Verlinkungen, die der Seitenbetreiber gegen Bezahlung zu anderen Seiten gesetzt hat. Und ja, Google erkennt so etwas.
Funktioniert E-E-A-T als Content-Polizei?
Google feilt laufend an seinem Algorithmus, um Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit immer besser einschätzen zu können. Dass es funktioniert, sehen wir zum Beispiel an „Dr. Google“: Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Studien dazu, dass Google immer besser darin wird, die Suchintention des Users zu verstehen und entsprechende Ergebnisse auszuliefern.
Eine Moz-Studie aus 2020 hat sich in diesem Zusammenhang auf medizinische Suchanfragen fokussiert: Hier gaben mehr als 70 % der Befragten an, dass die von Google ausgespielten SERPs zu medizinischen Fragen über die Jahre immer besser geworden seien.
Guidelines für das E-A-T-Niveau
Woher weiß der Algorithmus eigentlich, ob eine Webseite ein hohes oder ein niedriges Niveau an Experience, Expertise, Authority und Trustworthiness hat? Der Algorithmus ist speziell dafür entwickelt worden, das Verhalten echter User nachzuahmen und Aktionen auszuführen, die du und ich in Betracht ziehen würden, um z.B. herauszufinden, ob wir einer Seite vertrauen können oder ob der Artikel, den wir gerade lesen, von einem echten Experten geschrieben wurde.
Und damit der Algorithmus dem menschlichen Verhalten nach und nach immer näher kommt, verpflichtet Google sog. „Quality Rater“ bzw. „Such-Evaluatoren“.
Dabei handelt es sich um echte Menschen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, und Änderungen im Such-Algorithmus bewerten. Zu diesem Zweck befinden die Quality Rater sich in einer Testumgebung, wo ihnen zu einer Suchanfrage zwei unterschiedliche SERPs (Suchergebnislisten) ausgespielt werden: Eine auf der Grundlage des aktuellen Algorithmus, die andere nach Einspielen des Updates.
Die Quality Rater Guidelines
Die „Quality Rater Guidelines“ sind eine Reihe von Richtlinien, anhand derer die Such-Evaluatoren die Suchergebnisse NACH Einspielen des Algorithmus-Updates bewerten.
Die Testerinnen und Tester geben also Feedback darüber, ob die Ergebnisse nach dem Update den E-A-T-Kriterien besser entsprechen als vorher. Sinn und Zweck dieser Testungen ist es, bestimmte Muster herauszulesen, und besser zu verstehen, warum der User eine Webseite als qualitativ hochwertig/minderwertig oder als relevant/nicht relevant einstuft.
Der Fokus der Bewertung liegt auf dem Inhalt der Webseite, genauer: auf dem MC (= Main Content). Im folgenden Auszug aus den Quality Rater Guidelines wird zum Beispiel beschrieben, dass eine Seite als Low-Quality-Webseite zu werten ist, wenn der Autor/die Autorin des Main Contents keine erkennbare Expertise für das jeweilige Thema aufweist und die Webseite in der thematischen Nische nicht bekannt ist:
Google EEAT und YMYL-Webseiten
Obwohl Google das EE-A-T-Niveau JEDER Webseite prüft, haben manche Seiten es schwerer als andere. In den sogenannten Your-Money-Your-Life-Branchen (YMYL) können falsche und/oder irreführende Informationen dramatische Folgen für den Geldbeutel oder sogar für das Leben der Userinnen und User haben (Your money or your Life). Um bei Google gut zu ranken, müssen diese Webseiten also ein besonders hohes Niveau an Experience, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit aufweisen.
Typische YMYL Themen sind zum Beispiel Finance & Banking (Kundenakquise für Finanzberater), aber auch Gesundheit (SEO für Ärzte), Rechtswesen (SEO für Anwälte) und Online-Shops mit Verbindung zu Online-Banking-Systemen.
Googles starker Prüfung des EEAT-Niveaus bei YMYL-Seiten ist es zum Beispiel zu verdanken, dass die Webseite der Fitness-Influencerin, die Entwässerungstabletten empfiehlt, um schlanker auszusehen, bei Suchen zum Thema „Abnehmen“ NICHT erscheint.
In meinem Blogartikel Was ist YMYL? SEO in hochsensiblen Branchen, habe ich alles zum Thema YMYL-Webseiten für dich zusammengefasst.
Was bedeutet Google EEAT für deine SEO?
Eigentlich könnte es auch heißen: Was bedeutet Google EAT für dein Marketing? Oder noch genauer: Was bedeutet Google EEAT für dein Content Marketing?
Immerhin betreiben Unternehmen und Solo-Selbstständige Suchmaschinenoptimierung in der Regel, um online Kundinnen und Kunden zu finden. Marketing und SEO haben hier also das gleiche Problem: Wenn die Bewertung der Qualität deiner Website-Texte negativ ausfällt, die Suchmaschine also entscheidet, dass deine Webseite ein zu geringes Level an Expertise, Authority und/oder Trustworthiness aufweist, dann musst du handeln!
Übrigens ist ein hohes EEAT-Niveau auch die beste Versicherung gegen Google Core Updates. Webseiten, die von Anfang an mit einem hohen Qualitätsanspruch aufgebaut wurden und ihren Usern einen echten Mehrwert bieten, gehen aus Google Core Updates in der Regel als Gewinner (oder jedenfalls NICHT als Verlierer) hervor.
Also – was tun?
Google-EEAT-Score verbessern mit 3 SEO-Tipps
Websites mit niedrigem EEAT-Score haben in der Regel Probleme mit ihrem Content. Manchmal ist der Content schlichtweg nicht gut genug und bietet dem User zu wenig Mehrwert, manchmal ist er ohne Expertise geschrieben und häufig ist beides der Fall. Die schlechte Nachricht zuerst:
Deinen EEAT-Score verbesserst du nicht von heute auf morgen. Denn um ein Qualitätsproblem auf deiner Seite zu lösen, musst du genau das kreieren: Qualität, uniquen Content, Mehrwert.
Und du musst Google zeigen, wo deine Informationen herkommen, und warum deine Inhalte es verdient haben, dem User präsentiert zu werden.
Die gute Nachricht: Es ist absolut möglich, deinen EEAT-Score zu verbessern – wenn du bereit bist, zu investieren. Entweder viel Zeit oder Budget.
(1) Content, der begeistert.
Eine zufriedene Suchmaschine und glückliche Userinnen und User entstehen NICHT durch 08/15-Content. Wer Reichweite durch Billig-Texte von Plattformen wie Content.de oder Textbroker aufbauen will, kann das Geld ebenso gut in den Ofen hauen: Texte von der Stange funktionieren nicht. Und sofern du keine professionelle Texterin bist, werden auch deine eigenen Texte wahrscheinlich nicht funktionieren.
Du kannst also entweder viel Zeit investieren, um das SEO-Texten zu lernen, oder du lässt deine Website-Texte vom Profi schreiben.
In den Quality Rater Guidelines heißt es hierzu: „We will consider content to be low quality if it is created withour adequate time, effort, expertise or talent/skill.“
Aber nicht nur die Qualität deines Contents spielt eine Rolle für Google EEAT, sondern auch der Umfang. Um User:innen einen echten Mehrwert zu bieten, musst du interessante Dinge zu sagen haben – und du musst sie im richtigen Format präsentieren. Damit Google dich als Experte/Expertin für dein spezielles Thema/deine Nische wahrnimmt, solltest du dein Wissen teilen: Und dafür eignet sich kein Format besser als ein Blog/ein Ratgeber!
In meinem Artikel Der Unternehmensblog als Boost für dein Business zeige ich dir, wie dein Blog zum mächtigsten Instrument in deinem Marketing werden kann, und wie du einen Ratgeber aufbauen solltest, damit Google ihn liebt!
(2) Expertise, die überzeugt.
Manchmal bewertet Google das EEAT-Niveau einer Webseite niedrig, obwohl der Content von Experten geschrieben wurde. Diese Fälle zeigen, wie wichtig es ist, deinen Expertenstatus bzw. die Expertise deiner Autorinnen und Autoren auf deiner Webseite transparent und gut sichtbar auszuweisen. Es darf außerdem kein Zweifel darüber bestehen, WER für den Content auf deiner Seite verantwortlich ist. In den Quality Rater Guidelines heißt es hierzu:
Du musst also klarstellen, WER deinen Content schreibt, und WARUM der- oder diejenige auf diesem Gebiet ein Experte/eine Expertin ist. Schreibst du selbst deinen Haupt-Content, reicht es in der Regel, deine Expertise auf der „Über mich“-Seite und in der Autoren-Box auszuweisen. Schreiben unterschiedliche Autorinnen und Autoren für deine Webseite, solltest du deren Credentials ebenfalls transparent kommunizieren.
Damit Google dir und/oder deinen Co-Autor:innen eure Expertise abkauft, muss euer Expertenstatus verifiziert sein. Google durchforstet also das Netz und prüft nach, ob noch andere Quellen die Expertise des Content Creators bestätigen. Solche unabhängigen Quellen können zum Beispiel sein:
- Öffentliche Auftritte (z.B. als Speaker) für deine Themen.
- Teilnahme an Konferenzen zu deinen speziellen Themen, idealerweise als Vortragende/r.
- Öffentlich zugängliche Publikationen, die dich als Experten/in ausweisen.
- Präsenz(en) auf Social Media, die deinen Expertenstatus unterstreichen.
(3) Website-Pflege, die man sieht.
Webseiten, die gute Inhalte haben, deren Main Content von Autor:innen geschrieben wurde, deren Expertise auf der Webseite ausgewiesen ist, und die in ihrer Nische auch nachweislich ganz oben schwimmen, können von Google trotzdem niedrig bewertet werden, wenn die Webseite nicht gepflegt wird. Sprich: Wenn die Seite zu einem Zeitpunkt XY online gegangen ist und dann nur noch sporadisch an ihr gearbeitet wurde.
Wie häufig der Content überarbeitet wird, wie oft neue Inhalte hinzugefügt werden, und wie viele gute Backlinks eine Seite hat, spielt nämlich auch für den Google-EEAT-Score eine wesentliche Rolle. Google sieht das so: Eine Webseite, die offensichtlich nicht gepflegt und nicht laufend für eine optimale Nutzererfahrung optimiert wird, verdient das Vertrauen der User nicht. Sie ist also nicht vertrauenswürdig.
Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich meinen Kundinnen und Kunden für die von mir erstellen Inhalte eine laufende Betreuung anbiete: Google merkt sehr schnell, ob eine Seite gut betreut oder mehr oder weniger verwaist ist.
Und WARUM sollte Google sich für eine Seite interessieren, für die sich offensichtlich nicht einmal der Betreiber/die Betreiberin interessiert?
2 Kommentare zu „Google E-E-A-T & deine SEO: Das musst du 2024 wissen!“
Du machst echt guten Content! Hut ab!
Liebe Grüße
Dominik
Herzlichen Dank, Dominik! 🙂