Viele Anwälte und Kanzleien scheuen noch immer vor dem Einsatz gezielter Werbemaßnahmen zurück, weil es sich „unseriös“ anfühlt. Dabei gehört Klappern zum Handwerk! Wir schauen uns an, warum SEO für Anwälte die beste Marketingstrategie ist, und warum Kanzleien es sich 2024 nicht leisten können, KEINE suchmaschinenoptimierte Webseite zu haben.
Inhaltsverzeichnis
SEO für Rechtsanwälte
Werbung für Rechtsanwälte ist ein heikles Thema – aber nur in den Köpfen der Brancheninsider. Nach § 10, Abschnitt 5 der Anwaltsverordnung ist es dem Rechtsanwalt ausdrücklich erlaubt, für seine Dienstleistung zu werben, sofern die Werbemaßnahmen „über seine berufliche Tätigkeit wahr und sachlich informier[en] und mit seinen Berufspflichten im Einklang steh[en].“
Verboten ist Anwälten in Sachen Marketing nur, was auch der gesunde Menschenverstand und die gute Erziehung verbieten. Angebote à la „2 Rechtsberatungen zum Preis von einer“, konkrete Erfolgsversprechen in Rechtsfragen oder das Austeilen von Visitenkarten in Spitälern sind keine gute Idee. Es spricht aber nichts dagegen, Werbung für die eigene Expertise zu machen – und hier kommt die Suchmaschinenoptimierung oder SEO ins Spiel!
Erfolgreiche Werbung für Rechtsanwälte fällt nämlich nicht mit der Tür ins Haus, sondern taucht dann auf, wenn sie gebraucht wird:
Wenn dein Traumklient oder deine Traumklientin ihr Rechtsproblem googelt – und DEINE Webseite als erstes Suchergebnis erscheint!
Warum Rechtsanwälte Google brauchen
Österreich googelt. Das ist kein Wortspiel, sondern eine Tatsache. Die Rechtsberatung gehört zwar zu den Dienstleistungen, bei denen Herr und Frau Österreicher sich immer noch stark auf Empfehlungen verlassen. Aber anders als vor zehn Jahren werden diese Empfehlungen heute nicht mehr bei den Nachbarn am Kaffeetisch eingeholt, sondern man erkundigt sich online.
Und deshalb werden Rechtsanwälte und Notare, die bei der Online-Suche nicht in den SERPs auftauchen, Max und Erika Mustermann auch nicht als neue Mandanten gewinnen.
Überlass deine Akquise der Suchmaschine
Hinter der Suchmaschinenoptimierung für Anwälte steht eine einfache Prämisse: Kanzleien, die auf SEO setzen, müssen nie wieder aktiv Mandanten suchen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von Lead-Marketing bzw. Inbound Marketing:
Inbound Marketing ist eine Spielart des Digitalen Marketings, die darauf abzielt, dass deine potenziellen neuen Klienten und Klientinnen von selbst zu dir kommen.
Anstatt Werbedruck aufzubauen, Anzeigen in Zeitungen zu schalten oder dreimal am Tag das Firmenschild der Kanzlei zu polieren, sorgst du dafür, dass deine Zielgruppe DICH findet – und zwar online! Wie das funktioniert, schauen wir uns jetzt an.
Wichtige SEO Maßnahmen für Anwälte
In der Suchmaschinenoptimierung und generell im Online Marketing geht es darum, möglichst früh und möglichst oft mit potenziellen Kundinnen und Kunden in Kontakt zu kommen. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von sog. Touch Points: Je früher du und dein Angebot am Radar der Mustermanns erscheinen, desto besser stehen die Chancen, sie als neue Klienten zu gewinnen. Damit das klappt, solltest du folgende SEO-Maßnahmen umsetzen.
(1) Deine Webseite optimieren
Wer online nicht präsent ist, spielt offline keine Rolle. Deshalb ist das A&O in Sachen Kanzleimarketing deine Unternehmenswebseite. Deine Website legt den Grundstein für die mühelose Akquise von Mandantinnen und Mandanten. Aber damit das funktioniert, musst du deine Seite für Suchmaschinen wie Google & Co. optimieren.
Suchmaschinenoptimierung oder engl. Search Engine Optimization (kurz: SEO) sorgt nämlich dafür, dass deine Homepage bei Google ganz oben angezeigt wird.
Die wichtigsten OnPage-Maßnahmen
Wie du deine Website SEO-optimierst, kannst du im Detail hier nachlesen. Die Kurzfassung sieht so aus: Suchmaschinenoptimierung teilt sich in die beiden Bereiche OffPage SEO und OnPage-Optimierung. OnPage SEO umfasst sämtliche SEO-Maßnahmen, die du auf deiner eigenen Website durchführst. Zu den wichtigen OnPage-Maßnahmen zählen:
- Google-freundliche Website-Texte: Sogenannte „SEO-Texte“ werden auf eine spezielle Art und Weise geschrieben, damit Suchmaschinen sie für die relevanten Keywords ganz weit oben ausspielen (zum Angebot).
- die technische Optimierung: Zur Suchmaschinenoptimierung gehört auch der technische Unterbau einer Website (SSL-Verschlüsselung, schnelle Ladezeit etc.) Alle Informationen hierzu findest du in meinem Blogartikel Technisches SEO einfach erklärt.
- eine gute User Experience: Ist die Webseite gut strukturiert und einfach zu verstehen? Funktionieren alle Links? Ist das Design der Seite ansprechend und das Menü intuitiv?
OffPage SEO bezeichnet alle Faktoren, die außerhalb deiner eigenen Webseite passieren, die dein Ranking aber trotzdem beeinflussen. Zu diesen Faktoren zählt zum Beispiel der sog. Page Rank. Der Page Rank gibt an, als wie „relevant“ Google deine Seite bewertet.
Ein wichtiges Signal für die Relevanz einer Webseite ist z.B., wie viele hochwertige Backlinks sie hat. Den aktuellen Page Rank deiner Website kannst du hier überprüfen.
(2) Deine wichtigsten Keywords finden
Es reicht nicht, dass deine neuen Mandantinnen und Mandanten dich im Internet finden: Sie müssen dich zu den richtigen Keywords finden. Denn noch bevor Max und Erika Mustermann auch nur einen Fuß in die Kanzlei gesetzt haben, haben sie bei Google schon diverse Suchanfragen abgesetzt:
Wie teuer ist ein Anwalt pro Stunde?
Was kostet ein Scheidungsanwalt?
Kann man Anwaltskosten auf Raten zahlen?
Kann man Anwaltskosten steuerlich absetzen?
Wie finde ich einen Rechtsanwalt?
Für Suchanfragen, auch Key Phrases oder Keyword genannt, wie „Rechtsanwalt Wien“, „Scheidungsanwalt Berlin“ oder „Profi für Markenrecht Hamburg“ spielen Google und andere Suchmaschinen Websites nur dann aus, wenn sie für diese Keywords optimiert sind.
Dafür musst du zunächst aber herausfinden, welches denn überhaupt deine wichtigsten Keywords sind! Wie das funktioniert, kannst du in meiner Schritt-für-Schritt-Anleitung nachlesen: Die richtigen Keywords finden für deine Webseite.
(3) Deine Expertise beweisen
Vergiss bitte nicht: 9 von 10 Mandanten haben sich bereits ein Bild von dir gemacht, bevor sie dich das erste Mal treffen. Sie haben deine Webseite durchforstet, deine GMB-Bewertungen gelesen und höchstwahrscheinlich auch gecheckt, ob andere Online-Quellen (zum Beispiel Branchenverzeichnisse) dich als Experte oder Expertin für dein jeweiliges Fachgebiet ausweisen.
Das bedeutet: Es sind NICHT Erika und Max Mustermann, die du als allererstes von dir überzeugen musst. Es ist Google!
Denn wenn Google nicht von deiner Autorität für dein spezielles Wissensgebiet (z.B. Scheidungsrecht, Wirtschaftsrecht, Erb- oder Versicherungsrecht) überzeugt ist, spielt die Suchmaschine dich auch nicht für entsprechende Anfragen aus – und die Mustermanns werden niemals erfahren, dass es dich überhaupt gibt.
Warum der Expertenstatus bei Google wichtig ist
Nehmen wir an, du bist Fachanwalt/Fachanwältin für Wirtschaftsrecht und der Sitz deiner Kanzlei ist in Wien. Wenn es dir gelingt, Google von deiner Autorität für dieses spezielle Thema zu überzeugen, spielt die Suchmaschine deiner Webseite für Suchanfragen wie diese an Top-Positionen aus:
Anwalt Wirtschaftsrecht Wien
Wirtschaftsrecht Experte Wien
Wie lange kann das Finanzamt rückwirkend prüfen
Betriebsprüfung was wird geprüft
Betriebsprüfung Begleitung Wien
Veräußerung von Gesellschaftsanteilen wie geht das
Ziel dieser Maßnahmen ist es, dass niemand, der Rechtsbeistand im Bereich Wirtschaftsrecht benötigt, bei der Online-Suche an deinem Angebot vorbeikommt. Tauchst du für dein eigenes Spezialgebiet bei Google nicht ganz oben auf, kann es passieren, dass potenzielle Mandanten und Mandantinnen ins Grübeln kommen:
Anwälte müssen besonders transparent sein
Wenn du als Rechtsanwalt oder Rechtsanwältin dein Google-Ranking verbessern willst, muss deine Webseite besonders strenge Richtlinien erfüllen.
Das liegt daran, dass Recht eine jener Branchen ist, bei denen Google besonders stark auf Qualität achtet. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch von Your-Money-Your Life-Branchen: Bei Themen wie Gesundheit, Rechts- oder Finanzberatung können falsche und/oder irreführende Informationen theoretisch dramatische Folgen für die Besucher der Seite haben.
Aus diesem Grund prüft die Suchmaschine bei YMYL-Webseiten drei Kriterien: Expertise, Authority und Trustworthiness, kurz: E-A-T. Websites mit einem geringen EAT-Score werden von Google seltener und an schlechteren Positionen ausgespielt.
In dem Beitrag YMYL-SEO kannst du nachlesen, wie du Google von deinem Know-How und von der Vertrauenswürdigkeit deiner Unternehmenswebseite überzeugen kannst.
Personal Branding pusht den Expertenstatus
Zum Aufbau des Expertenstatus gehört natürlich auch das Personal Branding. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass in den meisten Fällen nicht der Kopf, sondern der Bauch die Entscheidung für einen bestimmten Dienstleister/eine bestimmte Dienstleisterin trifft. Und hier zählt vor allem eines: ein guter erster (und zweiter und dritter) Eindruck! Du bist das Gesicht deiner Dienstleistung und deiner Firma – versteck dich also nicht!
Der Aufbau der „Marke ICH“ erfolgt zum Teil ebenfalls auf deiner Webseite (z.B. über eine professionelle „Über-mich„-Seite). Aber erfolgreiches Personal Branding nutzt auch andere Kanäle. Personal Branding für Anwälte kann z.B. so aussehen:
- Publiziere Fachartikel zu juristischen Themen, die in dein Spezialgebiet fallen.
- Biete Webinare zu Themen an, die deine Zielgruppe interessieren.
- Beteilige dich an fachlichen Diskussionen in einschlägigen Online-Foren.
- Nutze dein berufliches Netzwerk (z.B. LinkedIn oder Xing), um dich zu aktuellen Themen zu äußern und/oder interessante Einblicke in deinen Arbeitsalltag zu geben.
(4) Einen Expertenblog aufbauen
SEO für Anwälte hat das Ziel, deine Webseite zur besten Informationsquelle im Internet für dein spezielles Thema machen. Das bedeutet konkret, dass du deine Homepage für informationelle Suchanfragen (Keywords) optimieren solltest, die Max und Erika Mustermann im Zusammenhang mit deinem Spezialgebiet googeln. Um diese Art von Online-Suchen zu bedienen, eignet sich am besten ein Blog- bzw. Ratgeberformat.
In meinem Blogartikel Der Unternehmensblog als Boost für dein Business zeige ich dir im Detail, wie du den Unternehmensblog nutzen kannst, um Google in dich und deine Webseite verliebt zu machen!
(5) Lokales SEO für Anwälte nutzen
In der Suchmaschinenoptimierung für Anwaltskanzleien legen wir einen besonderen Fokus auf sogenanntes lokales SEO, auch Local SEO genannt. Das bedeutet, dass deine Webseite bei Suchanfragen mit lokalem Bezug öfter und an besseren Positionen ausgespielt wird als die Websites von Wettbewerbern, die z.B. in einem anderen Stadtteil tätig sind.
Die Optimierung für Local SEO ist besonders wichtig, weil 90% der Google-User ihre Suche nach dem geeigneten Dienstleister in ihrem lokalen Umfeld beginnen:
Rechtsanwalt Berlin
Kanzlei für Betriebsrecht Berlin
Wirtschaftsrecht beste Kanzlei Schöneberg
Die meisten potenziellen Mandanten und Mandantinnen ziehen es vor, mit Kanzleien in ihrer Nähe zusammenzuarbeiten. Das gilt insbesondere bei einer längerfristig angelegten Zusammenarbeit: Hier spielt Verfügbarkeit eine große Rolle.
Wir Menschen haben gerne das Gefühl, dass die Lösung unseres (Rechts-)Problems nur einen Sprung in die Nachbarschaft entfernt ist. Deshalb ist es sehr selten, dass Mandanten gezielt nach einer Kanzlei in einer anderen Stadt suchen.
Warum SEO für Anwälte besser ist als …
… Mandanten als Werbeträger
Frei nach dem Motto „Tu Gutes und rede drüber“ ist es Rechtsanwälten selbstverständlich erlaubt, auf bestimmte Mandanten hinzuweisen, die sie in der Vergangenheit betreut haben – sofern diese ihre Zustimmung erteilt haben. NOCH besser ist es natürlich, wenn ehemalige Mandantinnen und Mandanten dich von selbst weiterempfehlen.
Du kannst im Abschlussgespräch auf jeden Fall darauf hinweisen, dass du dich über eine positive Bewertung bei Google My Business freuen würdest. GMB-Einträge mit vielen guten Bewertungen werden 60% häufiger angeklickt als Profile mit wenigen Bewertungen.
ABER: Erwarte bitte nicht, dass ehemalige Mandate deine Kanzlei mit neuen Aufträgen füllen.
Mundpropaganda als Mandantenakquise ist ein gefährliches Spiel – zumal gerade die junge Generation 10 x eher das Smartphone zückt und „bester Anwalt in der Nähe“ googelt, als 1 x bei Freunden und Verwandten nach Empfehlungen zu fragen.
… Social Media für Rechtsanwälte
Rechtsberatung gehört zu jenen Branchen, in denen Social Media Marketing nur bedingt funktioniert (mehr Informationen darüber, wie wichtig Social Media für Unternehmen wirklich ist). Eine professionelle Präsenz auf Social Media, insbesondere Profile auf LinkedIn und/oder Xing, ist zwar wichtig für deine berufliche Vernetzung und den Aufbau deines Experten-Status (Stichwort Google E-A-T), aber für die Akquise neuer Mandanten sind diese Kanäle nicht zuverlässig genug.
Darüber hinaus ist Marketing über Facebook, Instagram oder Twitter auch nicht ohne Risiko. Und der Grund dafür ist denkbar einfach:
Deine Social-Media-Konten gehören in Wahrheit nicht dir.
Das bedeutet, dass du nur sehr eingeschränkt über das Design und die Inhalte dieser Seiten entscheiden kannst und weniger Möglichkeiten hast, um deinen USP auf den Punkt zu bringen. Ein weiteres Problem von Marketingmaßnahmen via Social Media ist das geringe organische Wachstum: Ohne geniale Social-Media-Strategie bist du auf Facebook- und/oder Instagram-Ads angewiesen, um mehr Menschen zu erreichen.
Meine Empfehlung: Wenn du auf Social Media setzen willst, dann solltest du es richtig machen. Hol dir einen Profi ins Boot, und erarbeite mit ihm oder ihr gemeinsam eine Strategie, die auch organisch (= ohne bezahlte Werbeanzeigen) Reichweite schafft.
… Google Ads (bezahlte Anzeigen)
Suchmaschinenwerbung (SEA) basiert auf dem CPC-System (Cost pro Click). Das bedeutet, dass du Anzeigen auf bestimmte Keywords schaltest und jedes Mal, wenn ein User auf deine Anzeige klickt und auf deine Webseite weitergeleitet wird, einen bestimmten Preis für diesen Klick bzw. für diesen Website-Besuch bezahlst.
Der CPC für die Suchanfrage „Scheidungsanwalt Wien“ liegt aktuell z.B. bei 3 € und mir werden für diese Suche im Moment drei Google Ads oben auf Seite Eins, plus eine Anzeige in Google Maps (auf dem Screenshot nicht zu sehen) angezeigt:
Google Ads sind zwar eine sinnvolle Marketingmaßnahme für Rechtsanwälte, aber es ist wichtig, dass du sie mit Sinn und Ziel einsetzt. Denn nur, weil ein Besucher auf deine Homepage kommt, heißt das leider noch nicht, dass er auch wirklich einen Termin bucht. Damit bezahlte Anzeigen zur Conversion werden (= damit der Website-Besucher zum Mandaten wird), musst du dich schon sehr gut mit Google Ads auskennen.
SEA u. SEO für Anwälte beauftragen
Ich arbeite seit mehreren Jahren mit Unternehmen aus sensiblen YMYL-Branchen zusammen (hier geht es zu meinen Referenzen) und habe in diesem Rahmen mein Angebot Google Glow-Up entwickelt. Im Glow-Up kombinieren wir SEO mit SEA (Google Ads) – denn der Erfolg von bezahlten Anzeigen hängt ganz stark davon ab, wie gut der Content auf deiner Seite ist.
Nur Website-Texte, die dein Alleinstellungsmerkmal transportieren und exakt den User Intent (Suchintention) treffen, werden Herrn und Frau Mustermann von deiner Expertise überzeugen!
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