Keyword-Stuffing beschreibt den übermäßigen Gebrauch von Keywords bzw. eines bestimmten Fokus-Keywords mit dem Ziel, das eigene Google-Ranking zu verbessern. Es handelt sich dabei um eine Methode, die nicht nur KEINEN positiven Effekt mehr hat, sondern die von Google und anderen Suchmaschinen mittlerweile auch rigoros abgestraft wird. (Letzte Aktualisierung im Oktober 2023)
Inhaltsverzeichnis
Was ist Keyword-Stuffing?
Du hast im Netz sicher schon Texte gelesen, bei denen du dir dachtest: Wow, der hämmert das Thema ja echt mit dem Vorschlaghammer rein! Und genau das ist ein Beispiel für Keyword-Stuffing! Per Definition handelt es sich um Keyword-Stuffing, wenn jemand versucht, bei Google besser gefunden zu werden, indem er möglichst viele relevante Keywords in seine Website-Texte quetscht. Seitenbetreiber, die so vorgehen, optimieren ihre Webseite NICHT für die optimale User Experience (UX), sondern einzig und allein für den Bot der Suchmaschine.
Heute lässt sich die Optimierung für Suchmaschinen aber nicht mehr von der Optimierung für den User unterscheiden: Suchmaschinenoptimierung IST UX Optimierung. Warum, das kannst du in meinem Blogartikel über UX SEO nachlesen.
Und was dem User nicht schmeckt, das schmeckt auch Google nicht!
Keyword Stuffing im hidden Content
Seitenbetreiber und Texter:innen, die Keyword-Stuffing betreiben, um bei Google nach oben zu kommen, beschränken sich dabei übrigens nicht nur auf den sichtbaren Bereich der Webseite (Fließtext, Überschriften usw.). Dort ist die Praktik schließlich leicht zu erkennen. Stattdessen verlagern manche Betreiber das Stuffing in den sog. hidden text bzw. hidden content.
Dabei handelt es sich um jene Bereiche, die der menschliche User nicht sehen kann, der von den Crawlern der Suchmaschinen aber ausgelesen wird: die Meta-Daten. Dazu zählen zum Beispiel die Alt Attribute (auch Alt-Tag genannt) der Bilder auf einer Website.
Nun ist das Befüllen der Meta-Daten natürlich ein Teil der OnPage-Optimierung und es ist gängige Praxis, das Fokus-Keyword eines Textes auch in den Alt Attributen unterzubringen. Die Kunst liegt darin, es nicht zu übertreiben. Wenn alle Bilder in deinem Text dein FK-Keyword im Alt-Tag haben, dann ist das definitiv zu viel. 😉
Panda Update u. Penguin Update
Die Praxis des Keyword-Stuffings ist eine Jugendsünde der Suchmaschinenoptimierung. Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre war der Algorithmus nämlich noch nicht ansatzweise so klug wie heute. Tatsächlich hat Google damals nur „gezählt“, wie oft ein bestimmter Suchbegriff auf einer Seite vorkam. Und das Motto war: Je öfter das Keyword vorkommt, desto relevanter ist die Seite für dieses Keyword. Ergo: Die Seite stand in den SERPs ganz oben.
Das hat sich spätestens mit dem Gibberish Score 2009 und dem Panda Update 2011 geändert, als Google erstmals rigoros gegen minderwertigen (= schlecht recherchierten) und sog. Thin Content auf Webseiten vorgegangen ist. Diese Marschrichtung wurde mit dem Penguin Updat2 2012 noch einmal bestätigt. Heute ist der Google-Algorithmus extrem gut darin, Content mit „Leser-Augen“ wahrzunehmen. Und das heißt:
Was dir komisch vorkommt, das mag Google auch nicht.
Heute geht es der Suchmaschine NICHT mehr vorrangig um die Keyworddichte, auch Keyword Density genannt, sondern um die Qualität der Inhalte (mehr Informationen dazu findest du in meinem Blogartikel Google E-E-A-T als Content-Polizei). Dieser Kurswechsel von Google ist übrigens keine Spekulation der SEO-Community, sondern wurde mehrfach von niemand Geringerem bestätigt als Google-Webmaster John Müller:
Beispiele für Keyword Stuffing
Im professionellen Content Marketing begegnet dir Keyword-Stuffing heute gar nicht mehr. Das liegt daran, dass Content Creators sehr genau wissen, was den Suchmaschinen gefällt, und was nicht. In einer professionellen SEO-Strategie hat Keyword-Stuffing also keinen Platz.
Trotzdem gibt es immer noch Bereiche, in denen sich der übermäßige Gebrauch von Keywords hartnäckig hält. Häufig handelt es sich bei diesen Seiten um Webshop-Landingpages oder Unternehmens-Webseiten, die ihren Content billig bei Texterbörsen eingekauft haben. Ein typisches Beispiel für Keyword-Stuffing sind Texte wie dieser:
Übrigens sind auch AI-generierte Texte ein gutes Beispiel für Keyword-Stuffing. Lässt du deine Website-Texte für ein bestimmtes Keyword von einer AI wie ChatGPT schreiben, erhältst du generischen Content, in dem dein jeweiliges Keyword in jedem zweiten Satz vorkommt – unabhängig davon, ob es in einem semantischen Zusammenhang mit dem Rest des Textes steht. Das ist übrigens auch der Grund dafür, warum clevere Gründerinnen und Gründer ihre Website-Texte vom Profi schreiben lassen. 😉
Wie Google Keyword-Stuffing abstraft
In den Webmaster-Guidelines wird ausdrücklich davon abgeraten, eine Webseite mit Suchbegriffen zu überladen. Alles, was die Qualität und den Mehrwert einer Seite negativ beeinflusst, wird von Google im Rahmen der SPAM-Richtlinien mit schlechteren Positionen in den SERPs und entsprechend schlechterer Sichtbarkeit bestraft.
ACHTUNG! Diese Maßnahme wirkt sich nicht nur negativ auf die einzelne Seite aus, sondern auf die gesamte Domain.
Je öfter die Suchmaschine deine Seite aufgrund von Keyword Stuffing als Spam wahrnimmt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Google deine Seite irgendwann gar nicht mehr anzeigt. Und dann leidet nicht nur dein organischer Traffic, sondern du verlierst auch die Möglichkeit, über deine Website neue Kundinnen und Kunden zu finden.
Keyword-Stuffing verschlechtert das Ranking
Heute wissen wir, dass Keyword Stuffing keinen positiven Effekt hat. Aber damit nicht genug: Die übermäßige Verwendung von Keywords versaut dir auch das Google-Ranking. Das liegt zum einen natürlich an der Abstrafung durch Google selbst, aber Keyword-Stuffing verschlechtert auch die User-Metriken. Du kannst z.B. davon ausgehen, dass die Leser nicht besonders lange auf deiner Seite bleiben, weil ihnen der Content nicht zusagt.
Das bedeutet, dass die Bounce Rate steigt und die Aufenthaltsdauer auf der Seite sinkt. Ein Besucher, der früh geht, kann natürlich auch keine weiterführenden Links mehr anklicken oder auf andere Weise mit deinem Content interagieren – egal, wie gut deine interne Verlinkung ist!
All das sind negative Signale an die Suchmaschinen. Die Folge sind schlechtere Positionen in den SERPs und auf Dauer ein sinkender Sichtbarkeitsindex.
Keyword-Stuffing vermeiden
In Sachen Keyword Density (Keyworddichte) gilt: Google und andere Suchmaschinen schauen sich an, wie häufig ein Keyword im Verhältnis zum Gesamtumfang des Contents auftaucht. Es kommt also auf die Relation an. Ein Tool, das in der Suchmaschinenoptimierung häufig eingesetzt wird, ist das YOAST Plugin für WordPress. Es zeigt dir an, wenn dein Text zu viele Keywords enthält bzw. du das Fokus-Keyword zu oft verwendet hast. Das sieht im WordPress-Backend dann so aus:
WDF/IDF-Faktor
Eine weitere gute Möglichkeit, Keyword-Stuffing von vornherein zu vermeiden, ist die Arbeit mit WDF IDF Tools. In der WDF/IDF-Analyse siehst du nämlich nicht nur, wie häufig dein (im CMS hinterlegtes) Fokus-Keyword in deinem Artikel auftaucht, sondern die Analyse setzt den gesamten Text ins Verhältnis zu den anderen Keywords, die für dieses Thema wichtig sind.
Für die WDF/IDF-Analyse brauchst du Tools wie SEOLYZE. Wenn du vorerst nicht in kostenpflichtige Tools investieren willst, kannst du die SEO-Tools nutzen, die Google kostenlos zur Verfügung stellt.
Gut ranken ohne Keyword Stuffing
Die Alternative zu Keyword-Stuffing ist schnell gefunden: Du musst einfach nur verdammt gute SEO-Texte schreiben. Dann klappt es auch mit den besten Positionen, mit der Sichtbarkeit und dem Traffic. Nicht der Tipp, auf den du gehofft hattest? Macht nichts, ich habe noch einen anderen: Du musst deinen Text nämlich gar nicht mit relevanten Search terms vollstopfen, um Google die richtigen Signale zu senden. Zunächst ist es wichtig, dass du eine sorgfältige Keyword-Recherche machst, damit du weißt, auf welche Suchbegriffe es wirklich ankommt. Im nächsten Schritt geht es dann darum, diese Keywords an den richtigen Stellen zu platzieren.
Gutes Marketing braucht kein Stuffing
Mit dem Wissen, dass nicht Quantität, sondern Qualität eine Website in den SERPs nach oben bringt, hat sich auch in der Welt der Suchmaschinenoptimierung und im Marketing generell ein positiver Wandel vollzogen: Immer mehr Webseitenbetreiber erkennen nicht nur den Wert von Content Marketing, sondern entwickeln auch ein Bewusstsein dafür, dass suchmaschinenoptimiertes Schreiben eine Kunst ist, die ihren Preis hat.
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