Du hast im Netz sicher schon Texte gelesen, bei denen du dir nach dem zweiten oder dritten Absatz dachtest: Wow, der hämmert das Thema ja echt mit dem Vorschlaghammer rein! Und genau das ist ein Beispiel für Keyword-Stuffing: Der übermäßige und bisweilen völlig maßlose Gebrauch von Keywords bzw. einem bestimmten Fokus-Keyword auf einer Webseite. (Zuletzt aktualisiert am 24.09.2022.)
Inhaltsverzeichnis
Was ist Keyword-Stuffing?
Per Definition handelt es sich um Keyword-Stuffing, wenn jemand versucht, sein Google-Ranking zu verbessern, indem er möglichst viele relevante Keywords in seine Website-Inhalte quetscht. Webseitenbetreiber, die so vorgehen, optimieren ihre Webseite nicht für die optimale User Experience (Nutzererfahrung), sondern einzig und allein für den Bot der Suchmaschine.
Was sie dabei vergessen: Der Bot scannt die Website mit Leser-Augen. Und deshalb funktioniert Keyword Stuffing nicht (mehr).
Übrigens konzentriert sich Keyword Stuffing nicht allein auf den Fließtext einer Webseite, wo diese Technik für den Leser leicht erkennbar ist.
Eine sehr beliebte Methode, die heute als Black-Hat SEO gilt, und von Google abgestraft wird, war das Unterbringen von Keywords im „Hidden Text„: Man hat weiße Keywords vor weißem Hintergrund verwendet. Sichtbar für den Crawler, aber nicht für den Leser.
Warum Menschen Keyword Stuffing betreiben
Was ihr Ziel betrifft, unterscheiden sich fragwürdige Techniken wie Keyword Stuffing und bewährte OnPage-Maßnahmen wie technisches SEO im Grunde nicht voneinander: Das Ziel ist es immer, möglichst schnell bei Google nach oben zu kommen.
Die Praxis des Keyword-Stuffings stammt aus den Anfangszeiten der Suchmaschinenoptimierung. Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre war Google noch nicht ansatzweise so klug, wie die Mutter aller Suchmaschinen heute ist. Tatsächlich hat die Suchmaschine damals nämlich nur „gezählt“, wie oft ein bestimmter Suchbegriff auf einer Seite vorkam. Und das Motto war:
Je mehr, desto besser!
Warum Keyword-Stuffing nicht mehr funktioniert
Vor 15 oder 20 Jahren hat Google die Keywords gezählt, um die Relevanz der jeweiligen Website für den User bewerten zu können. Den Relevanz-Check macht Google zwar immer noch, aber mittlerweile zieht die Suchmaschine eine Vielzahl anderer Kriterien heran (siehe Google Ranking Faktoren). Außerdem ist Google heute extrem gut darin, Content „mit Leser-Augen“ wahrzunehmen. Das bedeutet: Was dir komisch vorkommt, das mag Google auch nicht.
Heute geht es der Suchmaschine NICHT mehr vorrangig um die Keyworddichte, auch Keyword Density genannt, sondern um die Qualität der Inhalte (mehr Informationen dazu findest du in meinem Blogartikel Google E-A-T als Content-Polizei). Und dieser „Kurswechsel“ von Google ist übrigens keine Spekulation der SEO-Community, sondern wurde mehrfach von niemand Geringerem bestätigt als Google-Webmaster John Müller:
Beispiele für Keyword Stuffing
Im professionellen Content Marketing begegnet dir Keyword-Stuffing heute gar nicht mehr. Das liegt daran, dass Content Creators sehr genau wissen, was den Suchmaschinen gefällt, und was nicht. Trotzdem gibt es immer noch Bereiche, in denen sich der übermäßige Gebrauch von Keywords hartnäckig hält.
Häufig handelt es sich bei diesen Seiten um Webshop-Landingpages oder Unternehmens-Webseiten, die ihren Content billig bei Texterbörsen eingekauft haben. Ein typisches Beispiel für Keyword-Stuffing sind Texte wie dieser:
Straft Google Keyword-Stuffing ab?
Klare Antwort: Ja, Google straft Keyword Stuffing ab. In den Webmaster-Guidelines wird ausdrücklich davon abgeraten, eine Webseite mit Suchbegriffen zu überladen.
Alles, was die Qualität und den Mehrwert einer Seite negativ beeinflusst, wird von Google im Rahmen der SPAM-Richtlinien mit schlechteren Positionen in den SERPs und entsprechend schlechterer Sichtbarkeit bestraft.
ACHTUNG! Diese Maßnahme wirkt sich nicht nur negativ auf die einzelne Seite aus, sondern auf die gesamte Domain.
Je öfter die Suchmaschine deine Seite aufgrund von Keyword Stuffing als Spam wahrnimmt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Google deine Seite irgendwann gar nicht mehr anzeigt. Und dann leidet nicht nur dein organischer Traffic, sondern du verlierst auch die Möglichkeit, über deine Website neue Kundinnen und Kunden zu akquirieren.
Stuffing gilt als Spam
Während es zuvor eher als Empfehlung galt, der Qualität der Inhalte einen höheren Wert beizumessen als der Anzahl der Keywords, hat Google diese Empfehlung mit dem Penguin Update 2012 zur Regel erhoben. Seit diesem Update, das in der SEO-Community auch als Webspam Update bekannt ist, kann die Suchmaschine immer besser unterscheiden, welcher Content wirklich unique ist, und wo es sich um Duplikate, Thin Content und/oder Spam handelt.
2009 hat der Konzern mit dem Gibberish Score sogar ein Patent für diese Funktion angemeldet. Mit dem Wissen, dass nicht Quantität, sondern Qualität eine Website in den SERPs nach oben bringt, hat sich auch in der Welt der Suchmaschinenoptimierung und im Marketing generell ein positiver Wandel vollzogen:
Immer mehr Webseitenbetreiber erkennen nicht nur den Wert von Content Marketing, sondern entwickeln auch ein Bewusstsein dafür, dass suchmaschinenoptimiertes Schreiben eine Kunst ist, die ihren Preis hat. Aus diesem Grund lagern viele Unternehmen die SEO-Optimierung mittlerweile aus und lassen ihre Website-Texte von Profis schreiben.
Keyword-Stuffing verschlechtert das Ranking
Ja, die übermäßige Verwendung von Keywords versaut dir das Google-Ranking. Das liegt zum einen natürlich an der Abstrafung durch Google selbst, aber Keyword-Stuffing verschlechtert auch die User-Metriken. Du kannst z.B. davon ausgehen, dass die Leser nicht besonders lange auf deiner Seite bleiben, weil ihnen der Content nicht zusagt. Das bedeutet, dass die Bounce Rate steigt und die Aufenthaltsdauer auf der Seite sinkt.
Ein Besucher, der früh geht, kann natürlich auch keine weiterführenden Links mehr anklicken oder auf andere Weise mit deinem Content interagieren.
All das sind negative Signale an die Suchmaschinen. Die Folge sind schlechtere Positionen in den SERPs und auf Dauer ein sinkender Sichtbarkeitsindex.
Keyword-Stuffing vermeiden
In Sachen Keyword Density (Keyworddichte) gilt: Google und andere Suchmaschinen schauen sich an, wie häufig ein Keyword im Verhältnis zum Gesamtumfang des Contents auftauchen. Es kommt also auf die Relation an. Ein Tool, das in der Suchmaschinenoptimierung häufig eingesetzt wird, ist das YOAST Plugin für WordPress. Es zeigt dir an, wenn dein Text zu viele Keywords enthält bzw. du das Fokus-Keyword zu oft verwendet hast. Das sieht im WordPress-Backend dann so aus:
WDF/IDF-Faktor
Eine weitere gute Möglichkeit, Keyword-Stuffing von vornherein zu vermeiden, ist die Arbeit mit dem sogenannten WDF/IDF-Faktor.
In der WDF/IDF-Analyse siehst du nämlich nicht nur, wie häufig dein (im CMS hinterlegtes) Fokus-Keyword in deinem Artikel auftaucht, sondern die Analyse setzt den gesamten Text ins Verhältnis zu den anderen Keywords, die für dieses Thema wichtig sind. Für die WDF/IDF-Analyse brauchst du Tools wie SEOLYZE. Wenn du vorerst nicht in kostenpflichtige Tools investieren willst, kannst du die SEO-Tools nutzen, die Google kostenlos zur Verfügung stellt.
Alternative zu Keyword Stuffing
Die Alternative zu Keyword-Stuffing ist schnell gefunden: Du musst einfach nur verdammt gute SEO-Texte schreiben. Dann klappt es auch mit den besten Positionen, mit der Sichtbarkeit und dem Traffic. Nicht der Tipp, auf den du gehofft hattest? Macht nichts, ich habe noch einen anderen: Du musst deinen Text nämlich gar nicht mit relevanten Search terms vollstopfen, um Google die richtigen Signale zu senden.
Zunächst ist es wichtig, dass du eine sorgfältige Keyword-Recherche machst, damit du weißt, auf welche Suchbegriffe es wirklich ankommt. Im nächsten Schritt geht es dann darum, diese Keywords an den richtigen Stellen zu platzieren.
Effizientes Content Marketing – so geht’s!
Du wünschst dir Unterstützung im Content Marketing? Ganz gleich, ob du deine Reichweite verbessern, einen Blog aufbauen, neue Kund*innen gewinnen oder deine Website besser für Suchmaschinen optimieren möchtest: Ich bin dir dabei sehr gerne behilflich!
« Back to Glossary Index