Der Sichtbarkeitsindex ist ein Instrument, mit dem du überprüfen kannst, wie gut deine Webseite online gefunden wird. Der Wunsch, den Sichtbarkeitsindex zu verbessern, ist also nachvollziehbar. Allerdings zäumt er das Pferd von hinten auf: Nicht der Index bestimmt deine Sichtbarkeit, sondern gute Positionen führen zu einem guten Sichtbarkeitsindex. Ich zeige dir, wie du die Google-Sichtbarkeit deiner Website erhöhen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Sichtbarkeitsindex erhöhen – was bringt’s?
Der Sichtbarkeitsindex gibt an, wie sichtbar eine Webseite in der Google-Suche ist. Ziel ist es natürlich, dass deine Webseite für deine relevanten Suchbegriffe (auch Keywords genannt) bei Google ganz oben reiht. Der Sichtbarkeitsindex deiner Seite gibt (grob vereinfacht) an, wie gut du dieses Ziel bereits erreichst. Wir sprechen hier auch von Inbound Marketing:
Anstatt mühsam Akquise zu betreiben und auf potenzielle KundInnen zuzugehen, sorgt ein gutes Ranking bei Google dafür, dass deine Zielgruppe von selbst auf dich zukommt.
Je höher die Sichtbarkeit deiner Website ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Kunden dich online finden und kontaktieren.
Mehr Informationen darüber, wie du den Sichtbarkeitsindex deiner Website prüfen und ihn im Rahmen deiner Suchmaschinenoptimierung verwenden kannst, findest du in diesem Blogartikel.
Hoher Wert = hohe Google-Sichtbarkeit?
Grundsätzlich gilt: Je öfter eine Webseite an sehr guten Positionen in der Google-Suche ausgespielt wird, desto höher ist auch ihr Sichtbarkeitsindex. Ein hoher Wert ist also erstrebenswert. An Webseiten mit einer sehr guten Google-Sichtbarkeit in ihrem thematischen Bereich kommst du kaum vorbei.
Ein Beispiel wären für Deutschland z.B. Immobilienscout24 oder Immonet.de, wenn du Keywords wie „Haus kaufen“ oder „Wohnung mieten“ googelst. In Österreich haben Willhaben.at und Immobilienscout.at für diese Keywords eine unschlagbare Sichtbarkeit.
Der Sichtbarkeitsindex ist eine relative Größe
Googeln wir „Wohnung mieten“ oder „Haus kaufen“ kommen wir an Immobilienscout24 nicht vorbei. Und tatsächlich hat die Webseite aktuell einen Sichtbarkeitsindex von 113,95. Immonet.de erscheint für die relevanten Suchanfragen zwar direkt auf Platz 2, liegt in der Sichtbarkeit mit einem Wert von 52,54 aber trotzdem weit hinter Immobilienscout24. Im Vergleich sehen wir den Unterschied sehr deutlich:
Wie relativ die Bezeichnung „guter Sichtbarkeitsindex“ ist, sehen wir aber erst, wenn wir die beiden Immobilienanbieter mit einer Webseite vergleichen, die nicht nur in EINEM, sondern in nahezu ALLEN thematischen Bereichen extrem gut sichtbar ist: Amazon.de hat aktuell eine Sichtbarkeit von 2974,8, Tendenz steigend. Im direkten Diagrammvergleich schaut die Sichtbarkeit unserer beiden Immobilienanbieter jetzt schon weniger beeindruckend aus, nicht wahr?
Bei der Sichtbarkeit geht es um Keywords
Diese extrem unterschiedlichen Werte für drei Seiten, die in der Praxis ALLE sehr gut sichtbar sind, kommen durch die Art und Weise zustande, wie SISTRIX den Sichtbarkeitsindex berechnet. Das Tool überwacht nämlich ein bestimmtes Set an Keywords pro Land und bestimmt die Sichtbarkeit einer Webseite in Relation zu dem gesamten Set.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass eine Seite wie Amazon.de, die nahezu jeden thematischen Bereich abdeckt, einen besseren Sichtbarkeitswert hat als die Webseite eines Immobilienanbieters. Was lernen wir daraus? Ganz einfach:
Es geht nicht um den Sichtbarkeitsindex an sich, sondern darum, dass deine Seite bei Google & Co. für jene Suchbegriffe gut gefunden wird, die für dein Produkt/deine Dienstleistung relevant sind.
Oder anders gesagt: Den Betreibern von Immobilienscout24 ist es herzlich egal, dass Amazon.de einen 25x besseren Sichtbarkeitsindex hat als sie. Solange sie ihre top Rankings für IHRE wichtigen Keywords behalten, generieren sie guten organischen Traffic (= Besucher auf der Webseite) und gewinnen zuverlässig neue KundInnen.
Sonderfall Nischenseiten
Dass der Keyword-Fokus wichtiger ist als der „nackte“ Sichtbarkeitswert, zeigt auch der Sonderfall der sog. „Nischenseiten„. Nischenseiten sind Webseiten, deren Sichtbarkeitsindex weit unter Eins liegt. Viele von ihnen haben aber trotzdem stabile Zugriffe und einen stetigen Neukundenzuwachs über Google & Co.
Das liegt daran, dass Nischenseiten thematisch sehr spezialisiert sind und mit ihren Rankings daher nur einen winzigen Bruchteil des durch SISTRIX überwachten Keyword-Sets abdecken. Sprechen Sie mit ihren Keywords aber die korrekte Zielgruppe an und werden weit genug oben gereiht, spielt der geringe Sichtbarkeitswert für sie keine Rolle.
Natürlich kannst du SISTRIX trotz dieser Einschränkungen auch für die SEO-Analyse von Nischenseiten nutzen. Hierfür solltest du allerdings einen individuellen Sichtbarkeitsindex auf Basis deiner Keywords erstellen.
Google-Sichtbarkeit erhöhen – 3 Tipps
Wie wir gesehen haben, geht es NICHT darum, den Sichtbarkeitsindex zu erhöhen. Es geht darum, höhere Rankings für mehr relevante Keywords zu erreichen. Mit anderen Worten: die Google-Sichtbarkeit für deine Webseite zu erhöhen. Dadurch erhöht sich der Sichtbarkeitsindex nämlich automatisch. Das ist übrigens auch der Tipp, den SISTRIX selbst gibt.
Im Folgenden schauen wir uns drei wichtige Maßnahmen an, die du heute ergreifen kannst, um deinen Sichtbarkeitsindex langfristig zu erhöhen:
- Herausfinden, wer deine Wettbewerber sind, und welche Inhalte sie anbieten.
- Die für dich wichtigen Keywords identifizieren.
- Inhalte anbieten, die nicht nur deine Zielgruppe, sondern auch die Suchmaschine liebt.
- Deine Webseite technisch fit machen für den Kampf um die besten Positionen.
- Deinen Website-Content gut pflegen und regelmäßig vergrößern.
(1) Wettbewerber analysieren
Um die Google-Sichtbarkeit deiner Website zu erhöhen, musst du vor allem eines schaffen:
Du musst besser sein als deine Wettbewerber!
„Besser“ heißt in diesem Zusammenhang: Du musst die Keywords, für die deine Mitbewerber in der organischen Suche ranken, besser abdecken bzw. besser bedienen als sie. Wir sprechen in diesem Zusammenhang auch vom sog. Skyscraper-Prinzip bzw. Skyscraper SEO.
Deine Konkurrenz baut Wolkenkratzer. Du kannst sie also nur übertrumpfen, indem du ebenfalls Wolkenkratzer braust. Aber DU setzt noch ein Stockwerk drauf!
Wie analysiere ich meine Konkurrenz?
Um herauszufinden, wie stark deine Wettbewerber sind, und welche Keywords sie besetzen, brauchst du nicht zwingend kostenpflichtige SEO-Tools. Du kannst zum Beispiel die SEO-Tools von Google nutzen, die für Webseitenbetreiber gratis sind.
Alternativ kannst du auch einfach im Inkognito-Modus googeln und dir die Informationen händisch zusammensuchen. Google deine Produkte/Dienstleistungen und schau dir die besten Ergebnisse in den SERPs an. Stell dir dabei folgende Fragen:
- Welche Websites haben derzeit die besten Rankings (Positionen) für die Keywords, für die ich gerne gefunden werden will?
- Wie präsentieren diese Seiten die Themen? Was kann ich von ihnen lernen?
- Wie stark umkämpft sind die Keywords? Schalten meine Konkurrenten z.B. Google Ads?
(2) Passende Keywords identifizieren
Wenn du einen Wettbewerber findest, der exakt deine Nische besetzt und bei Google gut gereiht ist, dann kannst du dich an dessen Content orientieren. Du solltest den Erfolg deiner Website allerdings nicht vollständig auf dem Rezept eines anderen aufbauen.
Um die richtigen Keywords für deine Webseite zu finden, beantwortest du folgende Frage:
Wie würde ich bei Google nach meinen Produkten/Dienstleistungen suchen?
Vergiss dabei aber nicht, dass Experten anders suchen als Laien.
Jemand, der sich mit der Elektronik von Waschmaschinen auskennt, googelt im Zweifel direkt nach spezifischen Ersatzteilen. Ein Laie, der am Morgen feststellt, dass die Maschine nicht mehr funktioniert, googelt hingegen Keywords bzw. Keyphrasen wie „Waschmaschine geht nicht an was tun“ oder „Waschmaschine läuft nicht Gründe„.
Keywords richtig verwenden
Nach der Keyword-Recherche geht es an den praktischen Teil der SEO (engl. Search Engine Optimization). Jetzt musst du deine Webseite nämlich für die Suchbegriffe optimieren, die du als relevant identifiziert hast. Du gehst folgendermaßen vor:
Du optimierst jeweils EINE Unterseite (das kann z.B. eine „normale“ Landingpage oder ein Blogartikel sein) auf EIN Fokus-Keyword bzw. die Fokus-Keyphrase. Das heißt, du verwendest jedes Fokus-Keyword immer nur 1x. Verwendest du ein FK-Keyword für mehr als eine Seite, kann es zu Keyword-Kannibalismus bzw. Duplicate Content kommen. Google rankt Seiten mit Keyword-Kannibalismus und/oder Duplicate Content grundsätzlich an schlechteren Positionen.
TIPP: Webshop-Besitzer, deren Produktseiten häufig sehr ähnlich sind, sollten pro Produktkategorie eine kanonische URL festlegen, um Keyword-Kannibalismus bzw. Duplicate Content zu vermeiden.
Keywords korrekt platzieren
Damit Google und andere Suchmaschinen erkennen, für welches Fokus-Keyword die jeweilige Unterseite gerankt werden soll, ist es wichtig, die Keyphrasen im Backend an den richtigen Stellen zu positionieren. Wichtige Schlüsselstellen, an denen dein FK-Keyword bzw. Variationen deiner Fokus-Keyphrase vorkommen sollten, sind zum Beispiel:
- Teaser: Dein FK-Keyword sollte im Teaser stecken, damit direkt klar ist, worum es geht.
- Überschriften: Das Haupt-Keyword sollte auf jeden Fall in deiner h1 und idealerweise in einigen deiner Zwischenüberschriften (h2 bis h5) vorkommen.
- Bilder: In Sachen Bilder SEO scheiden sich die Geister. Trotzdem kann es nicht schaden, dein Keyword im Alt-Tag (auch Alt Attribut genannt) deiner Bilder unterzubringen.
- Meta Daten: Dein Haupt-Keyword sollte sowohl im SEO-Title als auch in der Meta Description stehen.
(3) Conversion Content schreiben
Inhalte, die die Besucher*nnen deiner Webseite dazu bringen, eine Conversion auszulösen, nennen wir Conversion Content. Eine Conversion kann z.B. bedeuten, dass deine Besucher*innen einen Kauf tätigen, einen Termin vereinbaren oder ein Angebot anfordern.
Mit anderen Worten: Die BesucherInnen werden zu KundInnen.
Das funktioniert aber nur, wenn der Content auf deiner Webseite sowohl den Suchmaschinen als auch deinen Usern gefällt. Der Content auf deiner Website muss also
- sehr gut für Suchmaschinen optimiert sein.
- eine gute User Experience (Nutzererfahrung oder UX) bieten.
- die LeserInnen zur Interaktion animieren, indem du z.B. wertvolle weiterführende Links, Grafiken und/oder Videos einbindest.
- gut navigierbar sein und eine niedrige Conversion-Schwelle haben (flache URL-Struktur, gut sichtbare Kontaktmöglichkeit, passende CTA-Elemente).
Suchmaschinenoptimierte Texte schreiben
Die Sichtbarkeit deiner Website in der Google-Suche steht und fällt mit der Content-Optimierung. Für Menschen, die noch nie speziell für’s Web getextet haben, ist dieser Schritt die größte Herausforderung. Natürlich ist es absolut möglich, das SEO-Texten zu lernen.
Aber das dauert seine Zeit. Das liegt daran, dass du als SEO-TexterIn nicht nur verdammt gut schreiben, sondern gleichzeitig folgende Herausforderungen mit bedenken musst: SEO-Content
- muss exakt die Suchintention (Search Intent) deiner Zielgruppe treffen.
- sollte strukturierte Daten enthalten, damit die Möglichkeit besteht, dass deine Webseite für relevante Keywords als Featured Snippet ausgespielt wird.
- entspricht idealerweise den Anforderungen der Voice-Search-Optimierung, da immer mehr Suchen via Smartphone abgesetzt werden.
- muss regelmäßig nach-optimiert werden, weil Rankings sich (z.B. durch neue Wettbewerber) sehr schnell verändern können.
- sollte sinnvolle Verlinkungen zu anderen Inhalten deiner Webseite bieten (siehe hierzu auch meinen Wiki-Artikel über die interne Verlinkung).
Einen Blog aufbauen
Um die Google-Sichtbarkeit deiner Website zu erhöhen, musst du möglichst viele relevante Keywords in deiner Nische abdecken. Dazu reichen die Landingpages deiner Seite normalerweise nicht aus, denn der größte der über Google gesuchten Keywords sind informationelle Suchanfragen.
Das bedeutet, dass der User ganz konkret auf der Suche nach Informationen ist, die ihm eine Frage beantworten/ein Problem lösen.
Was er an dieser Stelle NICHT möchte, sind werbende Texte und Leistungsangebote. Das beste Tool, um informationelle Suchanfrage zu bedienen, ist ein Blog. Wenn du deinen Sichtbarkeitsindex erhöhen willst, solltest du also darüber nachdenken, einen Unternehmensblog aufzubauen. Wie das geht, zeige ich dir in diesem Artikel.
Effizienteres Marketing mit Blog
Ein Blog mit echten Informationen zu deinem speziellen Thema, der den Usern einen Mehrwert bietet, ist eines der wichtigsten Instrumente im Marketing, weil er dir zwei Vorteile gegenüber der Konkurrenz verschafft: Reichweite und Sichtbarkeit. Außerdem kannst du einen einzigen Blogartikel mit ein bisschen Fantasie in 25+ Social-Media-Postings verwandeln.
Blogartikel helfen dir dabei, dein Ranking für wichtige Suchanfragen zu verbessern, und positionieren dich online als Experte/Expertin für dein spezielles Thema.
Letzteres ist vor allem dann wichtig, wenn du in einer sog. Your-Money-Your-Life-Branche tätig bist. Also in Branchen, bei denen irreführende Informationen potenziell dramatische Folgen für die User haben können. Da Google die inhaltliche Qualität von Webseiten aus diesen Branchen besonders stark prüft (Stichwort Google E-A-T), solltest du darauf achten, deinen Blog von Anfang an nach SEO-Kriterien aufzubauen.
(4) Technisches SEO
Wer den Sichtbarkeitsindex erhöhen will, kommt an der technischen Suchmaschinenoptimierung nicht vorbei. Technisches SEO schafft die technische Infrastruktur für alle weiteren OnPage-Maßnahmen, indem es die Voraussetzungen dafür schafft, dass Suchmaschinen wie Google, Bing und Duckduckgo den Content problemlos lesen und entsprechend schnell indexieren können. Wenn du diesen Bereich vernachlässigst, kann es passieren, dass Google deine Webseite überhaupt nicht findet.
Welche Maßnahmen im Detail notwendig sind, und wie du die aktuelle technische Leistung deiner Seite überprüfst, kannst du in meinem Beitrag über Technisches SEO nachlesen. Am Ende des Artikels findest du außerdem eine umfangreiche Technical-SEO-Checkliste.
(5) Content-Pflege
Keine gute Google-Sichtbarkeit ohne SEO Content Optimierung: Google rankt nur solche Webseiten dauerhaft auf guten Positionen, die gut gepflegt sind. Content-Pflege bedeutet zum einen, dass du regelmäßig neue Inhalte posten solltest (z.B. einen Blogartikel pro Monat).
Den größeren Hebel hast du aber bei der Überarbeitung und Optimierung deines bestehenden Contents. Dieser ist Google nämlich schon bekannt, was bedeutet, dass Änderungen schneller bemerkt und Verbesserungen entsprechend schneller sichtbar werden.
Aber woher weißt du, mit welchen Optimierungen du dein Google Ranking verbessern kannst? Indem du die Entwicklungen deiner Webseite laufend beobachtest! Hierfür kannst du zum Beispiel Google Analytics oder die Google Search Console nutzen. Die Search Console zeigt dir genau, welche deiner Unterseiten für welche Suchbegriffe an welchen Positionen ranken.
Google Analytics liefert dir Einblicke in das Verhalten deiner Website-Besucherinnen und zeigt dir zum Beispiel, bei welchen Seiten die User sehr schnell abspringen (= wegklicken), und auf welchen Seiten sie besonders lange bleiben. Daraus kannst du Rückschlüsse darauf ziehen, welcher Content deiner Zielgruppe gefällt, und wo du noch nacharbeiten musst.
Google-Sichtbarkeit erhöhen mit Profi
Eine Website mit guter Sichtbarkeit, die zuverlässig Leads generiert, braucht vor allem eines: Zeit. Vor allem, wenn es organischer Traffic (= nicht bezahlte Website-Besuche) sein soll. Aber vielen Unternehmen fehlt die Zeit, um auf Anfragen zu warten. Aus diesem Grund habe ich das Google Glow-Up entwickelt!